Visiting Professorship: Anerkennung für Spitzenforschung

Prof. Andrew King, Director of the Centre for Integrative Neuroscience, Oxford University, Prof. Kristine Krug von der Uni Magdeburg und Prof. David Paterson, Head of Department of Physiology, Anatomy and Genetics, Oxford University (v. l.).Quelle: Hannah Simm.Foto:© DPAG

Die Neurowissenschaftlerin Prof. Kristine Krug von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist erneut als Visiting Professor of Neuroscience an die renommierte britische University of Oxford berufen worden.

Mit der Berufung würdigt die Universität Oxford die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen der international renommierten Magdeburger Forscherin und ihre enge Zusammenarbeit mit dem Department of Physiology, Anatomy and Genetics. Der Medical Sciences Board der Universität Oxford bestätigte den nicht vergüteten Titel für weitere fünf Jahre.

„Ich freue mich außerordentlich über diese wunderbare Auszeichnung, die wichtige gemeinsame Projekte mit mehreren Forschergruppen in Oxford würdigt und auch in Zukunft unterstützt“, erklärt Krug.

Anerkennung wissenschaftlicher Exzellenz und Zusammenarbeit

Eine Visiting Professorship ist ein Ehrenamt. Es stärkt die Kooperation zwischen Universitäten. Zudem ermöglicht es den Berufenen, Lehrveranstaltungen zu halten, Forschungsgruppen zu beraten und gemeinsame Projekte zu unterstützen. Die Verleihung erfolgt nach einem internen Auswahlverfahren und gilt als besondere Anerkennung wissenschaftlicher Exzellenz und Zusammenarbeit.

Krug ist seit 2019 Heisenberg-Professorin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Lehrstuhlinhaberin für Sensorische Physiologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie.

Ziel: Grundlagen für Neuroprothesen schaffen

Die Neurobiologin erforscht, wie die Erfahrung und Wahrnehmung der dreidimensionalen Welt im Primatengehirn entstehen. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, welche Signale über die sensorische Verarbeitung hinaus unsere Wahrnehmung und damit unser Handeln bestimmen.

Ziel ihrer Forschung ist es langfristig, Grundlagen für sogenannte Neuroprothesen zu schaffen. Das sind Implantate, die an der Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer verlorene Sinnesfunktionen zumindest teilweise ersetzen könnten. Sie arbeitet insbesondere daran, die Wahrnehmung von Bewegungen im dreidimensionalen Raum zu verstehen. Dies ist essenziell, wenn eine Neuroprothese räumliche Navigation und gezielte Interaktionen mit anderen ermöglichen soll.

Werdegang von Prof. Kristine Krug

In Deutschland aufgewachsen, schloss Krug 1994 ihr Physiologiestudium und 1997 ihre Promotion an der britischen University of Oxford ab. Sie arbeitete anschließend am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik in Tübingen. Von 1998 bis 2001 ging sie zurück nach England und forschte als Wellcome Trust Postdoctoral Scientist an der University of Oxford.

Anschließend wurde sie dort für ein prestigeträchtiges Royal Society Dorothy Hodgkin Fellowship ausgewählt, mit dem sie ihre eigene Forschergruppe aufbaute. Von 2005 bis zum Antritt der Heisenberg-Professur an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg arbeitete sie zunächst zehn Jahre lang als Royal Society University Research Fellow. Danach war sie als Associate Professor of Neuroscience an der University of Oxford tätig.