Vitamin-D-Supplementierung verbessert Kernsymptomatik bei Autismus-Spektrum-Störung

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Eine Vitamin-D3-Supplementierung mittels Nanoemulsion lässt bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) den Plasmaspiegel des Vitamins ansteigen und verbessert die ASD-Symptome. Das geht aus einer Studie ägyptischer Wissenschaftler hervor.

Kinder mit ASD weisen häufig nicht nur Defizite in den Bereichen Sprache, Sozialverhalten und Feinmotorik auf, sondern auch niedrigere Vitamin-D3-Spiegel als neurotypische Kinder. Forschende aus Ägypten haben nun den Effekt einer Supplementierung mit Vitamin-D3-haltiger Nanoemulsion auf das Anpassungsverhalten und die Sprachleistung von Kindern mit ASD im Vergleich zum Einfluss auf dem Markt erhältlicher Vitamin-D3-Produkte untersucht. Dabei stellten sie nicht nur eine bessere Bioverfügbarkeit von Vitamin D3 durch die Nanoemulsion fest, sondern auch einen positiven Einfluss auf die ASD-Symptome.

Für ihre Studie randomisierten die Forschenden 80 Kinder mit ASD für eine Supplementierung mit einer oralen Vitamin-D3-haltigen Nanoemulsion (Gruppe I; n=40), während Gruppe II (n=40) ein auf dem Markt erhältliches orales Vitamin-D3-Produkt erhielt. Die Behandlungsdauer betrug sechs Monate. Vor und nach der Intervention wurden die Kinder auf ihre sozialen, feinmotorischen und sprachlichen Fertigkeiten untersucht. Ebenfalls zu diesen Zeitpunkten bestimmten die Forschenden mittels Ultra-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie die Plasmaspiegel von Calcitriol (1,25-Dihydroxy-Vitamin D) sowie von Calcifediol (25-Hydroxy-Vitamin D).

So konnten sie zeigen, dass die Supplementierung in Gruppe I zu einem signifikanten Anstieg der Spiegel von Calcitriol und Calcifediol (p​<​0,000,1) geführt hatte. Zudem zeigten die Kinder ein signifikant verbessertes Verhalten in Form einer verringerten ASD-Schwere (p​=0,000,2), einen deutlichen Anstieg des sozialen IQ (p=0,04) und der altersgerechten Sprache (p=0,000,9). Kinder der Gruppe II zeigten hingegen keine Verbesserungen des adaptiven Verhaltens, wie die Forschenden in „LabMed Discovery“ berichten.

„Die mit Vitamin D3 angereicherte Nanoemulsion sorgte für eine bessere Bioverfügbarkeit von Vitamin D3 und hatte einen echten Einfluss auf den Schweregrad, das adaptive Verhalten, die Feinmotorik und die Sprachleistung, was die gewünschten Vorteile eines Anstiegs des Vitamin-D3-Spiegels im Blut widerspiegelt“, resümieren der korrespondierende Autor Neveen Hassan Nashaat vom National Research Centre in Kairo, Ägypten, und Kollegen. (BIERMANN/ej)