Vogelgrippe-Fall im Zoo Leipzig: Anlagen gesperrt – Niedersachsen erneut betroffen8. Dezember 2025 Vogelgrippe bei einem Krauskopfpelikan im Zoo Leipzig (Symbolbild) Foto: © Trikiphotography/Wirestock Creators In Niedersachsen wurden noch nie so viele Tiere wegen der Vogelgrippe getötet, wie in diesem Jahr. Wegen eines Vogelgrippe-Falls schließt der Zoo Leipzig die Flamingo- und Gorillaanlage sowie die Tropenhalle. In Hamburg gab es bisher nur Fälle bei Wildvögeln. Der Verdacht auf Vogelgrippe im Leipziger Zoo hat sich bestätigt. Betroffen ist bisher ein toter Krauskopfpelikan, gab der Zoo auf seiner Website bekannt. Weitere Todesfälle oder Nachweise der Vogelgrippe habe es bisher nicht gegeben. In einer konzertierten Aktion seien am Wochenende rund 250 Tiere des Vogelbestands untersucht und Proben entnommen worden. Einige Bereiche des Zoos sind gesperrt „Die Untersuchungsergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet. Bis zum Vorliegen der Ergebnisse bleiben die Flamingolagune, Pongoland und Gondwanaland für den Besucherverkehr gesperrt“, teilte der Zoo weiter mit. Man stehe mit den Behörden im engen Austausch und setze im Alltag strenge Hygienemaßnahmen zur Vermeidung potenzieller Infektionswege um. Gäste können dennoch viele Bereiche besuchen, darunter das Aquarium und das neue Terrarium, das Koala-Haus und die weitläufigen Außenanlagen. „Besondere Highlights im Tagesverlauf versprechen auch Fütterungen und Kommentierungen zum Beispiel bei den Raubkatzen, beim Seelöwen-Training oder beim Elefantenbaden“, hieß es. Ticketpreise reduziert Besucher sind gebeten, sich über mögliche Einschränkungen vorab zu informieren. Nach Angaben des Zoos gibt es für alle Gäste die Möglichkeit, den ermäßigten Preis des Leipzig Pass-Tickets zu nutzen: Erwachsene zahlen dann 12 Euro, Kinder 9 Euro und Familien 26 Euro für den Tagesbesuch. Niedersachsen Die Zahl der Vogelgrippe-Fälle in Niedersachsen steigt immer weiter an. Nun sind auch Teile des Landkreises Leer zur Überwachungszone erklärt worden. Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in der Gemeinde Saterland sind mit sofortiger Wirkung auch Teile des Landkreises Leer zur Überwachungszone erklärt worden. Dort gibt es nun Einschränkungen für Geflügelhaltungsbetriebe, wie ein Sprecher des Landkreises Leer mitteilte. Für Betriebe mit Geflügelhaltung, die innerhalb dieser Zone liegen, gelten damit eine Reihe von Auflagen. Das Veterinäramt hat eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen. Der Ausbruch der Geflügelpest in einem Nutzgeflügelbestand in der Gemeinde Saterland war am Freitag vom Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg festgestellt und einen Tag später vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt worden. Der Bestand mit 10.500 Puten im Alter von 16 Wochen wurde tierschutzgerecht getötet. Gemeinden Rhauderfehn und Ostrhauderfehn betroffen Der Landkreis Cloppenburg hat daraufhin Sperrzonen eingerichtet, wie der Sprecher weiter mitteilte. In einem Radius von drei Kilometern um den betroffenen Tierbestand ist eine Schutzzone eingerichtet, Gebiete in einem Radius von zehn Kilometern gelten als Überwachungszone. Dazu gehören im angrenzenden Landkreis Leer Teile der Gemeinden Rhauderfehn und Ostrhauderfehn. Auch im Landkreis Osnabrück sind wegen des Verdachts auf Geflügelpest die Tiere eines Betriebs am Samstag getötet worden. Etwa zehn Tiere des Geflügelbestands in der Gemeinde Ostercappeln waren tot aufgefunden worden. Ein abschließendes Untersuchungsergebnis des Friedrich-Loeffler-Instituts steht demnach noch aus. In Niedersachsen wurden seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen noch nie so viele Tiere wegen der Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, wie in diesem Jahr getötet. Das Bundesland ist laut Ministerium mit mehr als 100 Millionen gehaltenen Geflügeltieren das Geflügelland Nummer eins in Deutschland. Hamburg Die Mitarbeiter des Hamburger Schwanenwesens hatten in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun. Sie sammelten in ganz Hamburg tote Vögel auf. Warum der große Aufwand gute Gründe hat. Kraniche, Wildgänse, Greifvögel, Wildenten, Schwäne sowie eine Möwe und eine Brachschwalbe – in den vergangenen Wochen sind in Hamburg zahlreiche tote Wildvögel gefunden worden, die das Vogelgrippe-Virus in sich trugen. In Hamburg habe es seit Anfang September 70 amtlich bestätigte Fälle für Infektionen mit dem Geflügelpestvirus H5N1 gegeben, sagte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Institutes in Greifswald der Deutschen Presse-Agentur. Dabei seien ausschließlich Wildvögel betroffen gewesen, es habe keine Ausbrüche bei Geflügelhaltern gegeben. Gleichzeitig kann die Zahl der betroffenen Tiere sogar noch höher sein, weil hinter einem bestätigten Fall auch mehrere Tiere stehen können. Einsätze bis spät in die Nacht beim Schwanenwesen Dass so viele Tiere gefunden und beprobt werden konnten, liegt auch an der emsigen Arbeit des Teams vom Hamburger Schwanenwesen. Die Dienststelle ist nicht nur für die Alsterschwäne zuständig, sondern kümmert sich auch um hilflose Wildtiere auf Hamburger Stadtgebiet. Zwischen Mitte Oktober und Anfang Dezember sei das Schwanenwesen zu mehr als 170 Einsätzen mit Bezug zur Vogelgrippe ausgerückt, sagte eine Sprecherin des Bezirksamtes Hamburg-Nord. „In der Hochzeit wurden binnen 22 Tagen 117 Tiere eingesammelt, dies teilweise bis spät in die Nachtstunden und an Wochenenden.“ Diese konzentrierte und schnelle Bergung sei wichtig, um einen großflächigen Ausbruch der Vogelgrippe in Hamburg so gut wie möglich zu verhindern. Fast alle eingesammelten Tiere seien an das Hygieneinstitut in Hamburg geschickt und dort untersucht worden. Alsterschwäne sicher im Winterquartier Weil auch Hamburgs Alsterschwäne an der Vogelgrippe erkranken können, wird der Bestand seit Jahren vor dem Virus geschützt. In den vergangenen Jahren wurde deshalb im Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich eine kleine Zeltstadt für die Tiere aufgebaut, die dicht abgeriegelt war. Weil dort aber nun umgebaut wird, verbringen die Tiere den Winter in der Wildtierstation des Schwanenwesens. Auch dort seien sie gut vor äußeren Einflüssen geschützt, hieß es. Bislang gebe es im Bestand keine Vogelgrippe-Fälle, sagte die Sprecherin weiter. „Glücklicherweise geht es den Hamburger Alsterschwänen in ihrem Winterquartier an der Wildtierstation sehr gut. Durch die sehr intensiven Schutzmaßnahmen, ein detailliertes Seuchenschutzkonzept und die intensive Schulung der Mitarbeitenden konnten die Tiere bisher geschützt werden.“ Fast 2.000 Vogelgrippe-Wildvögel deutschlandweit Deutschlandweit sind bis dato fast 2.000 positive Wildvögel beim Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald registriert worden. Hinzu kommen mindestens 165 Ausbrüche bei gehaltenem Geflügel sowie Vögeln, die beispielsweise in Zoos und Tierparks gehalten werden. Tierseucheninformationssystem: Arbeitsmappe: Aviäre Influenza (ugs. Vogelgrippe) – TierSeuchenInformationsSystem
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