Vom Labor ans Krankenbett: EU fördert Projekt zur anwendungsnahen ophthalmologischen Forschung

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Vielversprechende Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in praxisnahe klinische Anwendungen zu überführen, ist gerade in der modernen Medizin nicht einfach. Trotz oftmals guter präklinischer Daten ist diese Schwäche in der „translationalen Forschung“ auch im Bereich von Erkrankungen der Netzhaut eine Herausforderung.

“Grundlagenforscher und Mediziner sind heutzutage so stark auf ihre Forschungsvorhaben beziehungsweise die klinische Arbeit fokussiert, dass sie nicht ausreichend übersehen können, welche Schritte notwendig sind, um neue Ergebnisse aus dem Labor heraus in die klinische Anwendung zu überführen”, betont das Universitäsklinikum Tübingen. Genau hier setze deshalb das neue multinationale Ausbildungsprojekt „transMed“ an, welches von der Europäischen Union (EU) mit mehr als 3,3 Millionen Euro über die nächsten vier Jahre gefördert werde. Koordiniert wird das Projekt von Prof. François Paquet-Durand vom Forschungsinstitut für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Tübingen.

Das jetzt gestartete Ausbildungsprojekt „transMed“ hat nach Angaben des Uniklinikums das Ziel, eine neue Generation von Wissenschaftlern auszubilden. Sie sollen Einblick in sämtliche Phasen der Forschungstranslation bekommen: von den biomedizinischen Grundlagen über die pharmazeutische Entwicklung und die klinischen Versuche bis hin zur erfolgreichen Kommerzialisierung eines neuen Medikamentes. Dazu bringe „transMed“ vier Universitäten mit insgesamt zehn beteiligten Unternehmen zusammen, um bei der Ausbildung von Wissenschaftlern auch die notwendige intersektorale Zusammenarbeit von Beginn an voranzutreiben.

Am Ende der vierjährigen Projektlaufzeit, so die Uniklinik, würden die ausgebildeten Wissenschaftler an einer kritischen Schnittstelle der biomedizinischen Forschung weiterarbeiten können und damit sowohl im akademischen Bereich als auch in der Industrie die medizinische Translation beschleunigen.

Quelle: Universitätsklinikum Tübingen


Anm. d. Red.:
Nähere Informationen zum “transMed”-Projekt unter http://cordis.europa.eu/project/rcn/211893_de.html