VRL: Studie zur Implementierung einer innovativen Diagnostik27. Mai 2022 PD Vinodh Kakkassery (UKSH, Augenklinik, Campus Lübeck) ist Mitinitiator der DECODE-VRL-Studie zur molekularbiologischen Diagnostik für das vitreoretinale Lymphom (VRL). Fotos: © Kakkassery Tumore im Auge sind selten und schwer zu erkennen. Deshalb startet im Sommer eine Studie zur Verbesserung der Diagnostik beim Lymphom der Netzhaut unter der Leitung von PD Vinodh Kakkassery in Zusammenarbeit mit Falko Fend. Die DECODE-VRL-Studie ist eine gemeinsame Initiative von Vinodh Kakkassery, Oberarzt der Klinik für Augenheilkunde an der Universität zu Lübeck und am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck und Falko Fend, Pathologe am Universitätsklinikum Tübingen. Innerhalb dieser Untersuchung soll die in Tübingen entwickelte innovative molekularbiologische Diagnostik für das vitreoretinale Lymphom (VRL) in einem multizentrischen Ansatz standardisiert implementiert und klinisch validiert werden. Die sechsjährige Studie wird von der Deutschen Krebshilfe mit rund 860.000 Euro gefördert.Maligne Lymphome des Augeninneren sind sehr seltene Tumore, die für die klinische und pathologische Diagnostik eine große Herausforderung darstellen. Aufgrund der mehrdeutigen klinischen Symptomatik des Lymphombefalls von Glaskörper und Netzhaut, auch vitreoretinales Lymphom oder Masquerade-Syndrom genannt, ist die Diagnosestellung oft verzögert. Dadurch kommt es bei dieser Erkrankung oft zu einem verspäteten Therapiebeginn. Selbst nach einer Operation mit Probegewinnung aus dem Auge wird der Befall mit den üblichen Analyseverfahren in bis zu einem Drittel der Fälle übersehen, was zu einer deutlichen Reduzierung der Lebenserwartung von Betroffenen führen kann.Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung ist eine möglichst breite Beteiligung operativer Zentren für Augenheilkunde von zentraler Bedeutung. Daher beteiligen sich an der Studie zehn weitere probensammelnde Augenkliniken. Unterstützung erhält das Team außerdem von Prof. Gerald Illerhaus aus der ZNS-Lymphom-Studiengruppe der German Lymphoma Alliance und von Prof. Andreas Stahl vom Forschungszusammenschluss der netzhautchirurgischen Kliniken in Deutschland “Retina.net”.Kakkassery, einer der wenigen Augenärzte überhaupt, die eine Unterstützung der Deutschen Krebshilfe einwerben konnten, sieht einen klaren klinischen Nutzen: „Für die Patientinnen und Patienten besteht eine doppelte Sorge. Der Krebs bedroht das eigene Leben und zusätzlich das Sehen. Eine bessere Diagnostik bedeutet eine frühere Behandlung, die dem Leben, dem Sehen und der Seele guttut.“ Als Pathologe steht für seinen Tübinger Kollegen Fend fest: „Die Wissenserweiterung auf diesem Krankheitsgebiet ist dringend notwendig. Wir sind bei der diagnostischen Sicherheit vor allem in der Breite noch lange nicht im maximalen Bereich, sodass die DECODE-VRL-Studie nur zu begrüßen ist. Die Zusammenführung der Expertinnen und Experten aus den verschiedenen medizinischen Disziplinen für die Studie ist ein absoluter Mehrwert“.Mit der patientenzentrierten DECODE-VRL-Studie möchte das Team einerseits neueste molekularbiologische Techniken so breit wie möglich zum Einsatz bringen und andererseits deren Wertigkeit im Vergleich zur etablierten Diagnostik durch klinische Nachverfolgung validieren, da prospektive Untersuchungen aufgrund der Seltenheit der Erkrankung fehlen.
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