VSOU Jahrestagung 2022: „Was bleibt? Was kommt?“16. Dezember 2021 Im nächsten Frühjahr soll die VSOU-Jahrestagung wieder in Baden-Baden als Präsenzveranstaltung stattfinden. Foto: hr/Biermann Medizin Unter diesem Motto wird die 70. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) vom 28.-30. April 2022 in Baden-Baden über die aktuelle Versorgungs- und Patientensicherheit in Deutschland diskutieren. Die ambulante und stationäre Versorgung steht nicht erst seit der Corona-Pandemie unter Druck. Mangelnde Ressourcen, fehlendes Personal, finanzieller Druck, strukturelle Probleme, hohe gesetzliche Hürden, eine überbordende Bürokratie und eine mangelnde Digitalisierung haben eine Situation erzeugt, die die Versorgung zunehmend gefährdet. Das hat zur Folge, dass auch Behandlungen hinter dem zurückbleiben, was medizinisch möglich ist, weil die notwendigen Bedingungen fehlen. Mit der Versorgungssicherheit gerät auch die Patientensicherheit in Gefahr: „Dieser Zusammenhang gilt nicht nur für die Versorgung der Corona-Kranken auf den Intensivstationen, sondern auch für die Versorgung der orthopädisch-unfallchirurgischen Patientinnen und Patienten in den Praxen, Kliniken und Traumazentren unseres Landes“, sagt Prof. Mario Perl, Direktor der Unfallchirurgischen und Orthopädischen Klinik am Universitätsklinikum ErlangenNürnberg. Perl ist einer der beiden Präsidenten der VSOU-Jahrestagung 2022. „Der anstehende Jubiläumskongress wird daher Vorschläge für eine Sicherung der orthopädisch-unfallchirurgischen Versorgung machen“. Dr. Johannes Flechtenmacher von der Praxis Ludwigsplatz – Ortho-Zentrum Karlsruhe und zweiter Kongress-Präsident ergänzt: „Die Situation ist ernst. Ohne strukturelle Veränderungen werden wir das Versorgungsniveau nicht halten können“. Beide sehen dringenden Handlungsbedarf. Veränderungen anpacken Es werde immer schwieriger eine Klinik betriebswirtschaftlich auskömmlich zu führen, sagt Perl. „Investitionsstaus, hohe Vorhaltekosten, steigende gesetzliche Anforderungen und eine nicht kostendeckende Erstattung engen unseren Spielraum immer weiter ein. Irgendwann geht das auch zu Lasten der Patientensicherheit. Wir appellieren an die künftige Bundesregierung und die Länder endlich verlässliche und kostendeckende Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Perl weiter. Flechtenmacher kommentiert die Situation mit Blick auf die Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Praxen: „Es gibt keine Anreize für eine konsequente Umsetzung sektorübergreifender Behandlungsketten, sondern Hindernisse“, sagt er. „Ohne eine Definition dessen, was eine sektorübergreifende Zusammenarbeit ist, steht schnell der Verdacht der Korruption im Raum. Verantwortlichkeiten – etwa in der Nachbehandlung oder der Operationsvorbereitung – sind nicht klar definiert und die Vergütung bleibt hinter dem Aufwand zurück. Wir brauchen dringend verlässliche Konzepte und Vergütungsmodelle, um die Versorgungs- und Patientensicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können.“ Bei der VSOU-Frühlingstagung werden in rund 70 Sitzungen weitere medizinische und berufspolitische Themen zur Sprache kommen, etwa Erkrankungen und Verletzungen des Fußes, Fragen der Kindertraumatologie und Kinderorthopädie und Erkrankungen der Wirbelsäule. Die Jahrestagung wird derzeit als Präsenzveranstaltung unter Einhaltung der zukünftigen Corona-Regeln geplant.
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