VSOU-Kongress hat begonnen

Podium auf der Eröffnungspressekonferenz: 1. VSOU-Vorsitzender Thomas Möller, die Kongresspräsidenten Steffen Ruchholtz und Maximilian Rudert, sowie Ulrich C. Liener, Frank Jakob, Gerd Rauch und Rüdiger von Eisenhart-Rothe (v. l. n. r.). Foto: Raabe/Biermann Medizin

Deutschlands zweitgrößter Kongress für Orthopäden und Unfallchirurgen ist in Baden-Baden gestartet. Auf der 66. VSOU-Frühjahrtagung tauschen sich unter dem Motto „Mobilität durch Fortschritt“ rund 3000 Experten über alle Teilbereiche von O & U aus.

Wie in der Vergangenheit stehen auch in diesem Jahr wieder Schwerpunkte aus beiden Fachgebieten in über 400 Veranstaltungen im Fokus der der Jahrestagung der Vereinigung der Süddeutschen Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU).

Den beiden Kongresspräsidenten Prof. Steffen Ruchholtz und Prof. Maximilian Rudert sei es gelungen, ein hochkarätiges wissenschaftliches Programm zusammenzustellen, das konservative Themen und neue Formate umfasst, wie der VSOU-Vorsitzende Dr. Thomas Möller am ersten Kongresstag vor Pressevertretern hervorhob.

Die Kongresspräsidenten Rudert und Ruchholtz hoben die Bedeutung der VSOU-Jahrestagung hervor: Diese liege nicht nur darin den aktuellen Kenntnisstand des gemeinsamen Fachgebietes an einem Ort zur selben Zeit darzustellen, sondern auch dafür zu sorgen, dass sich Experten im Bereich von Schnittstellen der Versorgung austauschen und voneinander lernen könnten. Der VSOU-Kongress setze damit eine „bedeutende Klammer“ über die vielen Spezialgebiete, die heute O & U kennzeichnen.

Getreu dem Kongressmotto greift die Veranstaltung das Stichwort „Fortschritt“ mit verschiedenen neuen Formaten auf: So verwies Möller zum Beispiel auf die Kongress-App, mit deren Hilfe sich alle Teilnehmer einen individuellen Zeitplan erstellen und sich mit Kollegen und Kolleginnen vor Ort vernetzen können.

Ebenfalls Thema auf der Eröffnungspressekonferenz waren einige Schwerpunkte des Kongresses. Im Fokus steht unter anderem die Alterstraumatologie, ein Thema mit wachsender Bedeutung. „Ein Tsunami an osteoporotischen Frakturen kommt auf uns zu“, warnte Prof. Ulrich C. Liener, Leiter der AG Alterstraumatologie, mit Blick auf die in die Jahre gekommene Baby-Boomer-Generation. Er stellte das Konzept der AltersTraumaZentren DGU vor, in denen Patienten von multiprofessionellen Teams versorgt werden. Wichtig sei es, Geriater und Physiotherapeuten, aber auch den sozialen Dienst für die anschließende Versorgung frühzeitig hinzuziehen, so Liener.

Eng verknüpft mit der Alterstraumatologie ist das Thema Osteoporose, für Prof. Franz Jakob, Leiter Schwerpunkt Osteologie/Osteoporose an der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus in Würzburg, die „Hintergrundproblematik der Alterstraumatologie“. Jakob hob die Bedeutung der Kooperation nach der Entlassung der Patienten aus der stationären Versorgung hervor und verwies auf die kürzlich vom Dachverband Osteologie veröffentlichte Leitlinie. Jakob hofft, dass es demnächst ein Disease-Management-Programm für Osteoporose geben wird. „Im Grunde genommen stehen die Strukturen“, hob er hervor.

Über die Chancen und Risiken von Digitalsierung und E-Health sprach Dr. Gerd Rauch. Er verwies auf das Spannungsfeld zwischen Vorteilen wie Effizienz und Zeitersparnis einerseits und der Gefahr von Überwachung oder Datenmissbrauch andererseits. „Wir Ärzte müssen das Thema aufgreifen und mitgestalten“, forderte Rauch von seinen Kollegen und Kolleginnen. (ja)