Warken offen für finanzielle Anreize bei Vergabe von Arztterminen18. September 2025 Nina Warken (Foto: BMG/Jan Pauls) Die Gesundheitsversorgung soll effizienter werden. Können Gebühren und Boni bei einer stärkeren Steuerung von Praxisterminen helfen? Gesundheitsministerin Nina Warken sieht verschiedene Optionen. Für einen gezielteren Zugang zu Terminen bei Fachärzten sind aus Warkens Sicht auch finanzielle Impulse zu erwägen. Es stelle sich sicherlich die Frage: „Wie ist es dann, wenn ich trotzdem direkt zum Facharzt möchte – muss ich das dann vielleicht mit einer Gebühr bezahlen?“, sagte die CDU-Politikerin im ZDF-„Morgenmagazin“. „Oder wenn ich das wirklich mache, zuerst zum Hausarzt gehe und dann zum Facharzt, bekomme ich dann eine Art Bonus?“ Darüber werde man sprechen. Union und SPD wollen laut Koalitionsvertrag ein verbindliches System einführen, bei dem Patientinnen und Patienten primär in eine Hausarztpraxis gehen, die sie bei Bedarf – mit einem Termin in einem bestimmten Zeitraum – an Fachärzte überweist. Dies soll eine „Termingarantie“ darstellen. Klappt es mit dem Termin in diesem Zeitkorridor nicht in einer Praxis, soll man sich daher auch von einem Facharzt oder einer Fachärztin in einem Krankenhaus behandeln lassen können. Neues Zugangssystem „nicht von heute auf morgen“ Warken sagte, ein solches System könne nicht von heute auf morgen eingeführt werden. „Wir müssen erst schauen, dass die Strukturen da sind, weil der Hausarzt soll ja auch nicht zum Flaschenhals werden. Die Leute sollen nicht abgehalten werden, zum Arzt zu gehen.“ Im Blick stehe dabei auch eine weitere Digitalisierung, zudem sollten Apotheken eine größere Rolle spielen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte, noch fehlten flächendeckend Hausärzte, Apotheken mit medizinischen Angeboten und eine funktionierende Digitalisierung. Es müssten zunächst Missstände behoben werden, bevor eine Erst-Hausarzt-Pflicht eingeführt werden könne, sagte Vorstand Eugen Brysch. Hausärzte für Umstellung Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband unterstützte die Koalitionspläne. „Das Rad muss nicht neu erfunden werden“, sagte die Co-Vorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth mit Blick auf bestehende Hausarztprogramme mit Krankenkassen. Gerade ältere, chronisch kranke Menschen könnten von diesem Modell profitieren. Folgen des demografischen Wandels seien in den Praxen schon spürbar, sagte der Co-Vorsitzende Markus Beier. „Je älter ein Mensch ist, desto mehr chronische Erkrankungen treten auf, desto mehr Medikamente müssen aufeinander abgestimmt werden, desto mehr Arzttermine fallen an.“ (ms/BIERMANN mit dpa)
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