WCLC 2025: Steuerung der Immuntherapie beim Kleinzelligen Lungenkrebs im limitierten Stadium mithilfe zirkulierender Tumor-DNA

Die Ermittlung zellfreier Tumor-DNA nach Einleitung einer Chemotherapie kann zur Identifizierung von Patienten beitragen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit von einer konsolidierenden Immuntherapie profitieren, so eine neue Studie. (Abbildung: © ClaraCN/stock.adobe.com)

Laut einer Arbeitsgruppe aus China lässt sich mit einem Monitoring zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) bei Patienten mit Kleinzelligem Lungenkrebs im limitierten Stadium (LS-SCLC) der Einsatz einer konsolidierenden Immuntherapie feiner einstellen und individuell gestalten.

Die Forschenden präsentierten ihre Daten anlässlich der diesjährigen World Conference on Lung Cancer (WCLC) in Barcelona (Spanien). Unter der Leitung von Wissenschaftlern des National Cancer Center of China hatte man die ctDNA bei 177 Patienten mit LS-SCLC unter Chemoradiotherapie (CCRT) untersucht. Von diesen hatten 77 eine konsolidierende Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) erhalten. Die ctDNA wurde zu verschiedenen Zeitpunkten gemessen, um herauszufinden, ob sich anhand dieser Werte Überlebens-Outcomes und der Nutzen der Immuntherapie vorhersagen ließe.

Vorhersage des Ansprechens auf eine Immuntherapie

Dr. Nan Bi von der Chinese Academy of Medical Sciences betonte in Barcelona: „Dies ist die erste Studie, in der gezeigt wird, dass eine frühe Ermittlung der ctDNA nach Einleitung einer Chemotherapie dazu beitragen kann, solche Patienten zu identifizieren, die mit höherer Wahrscheinlichkeit von einer konsolidierenden Immuntherapie profitieren.“

Den Ergebnissen zufolge verlängerte eine konsolidierende ICI-Therapie das Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu einer alleinigen CCRT (HR 0,41; p=0,031). Die Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass Patienten, die nach Einleitung der Chemotherapie (t1) ctDNA aufwiesen, mit ICIs ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben (PFS) und OS hatten als solche, die lediglich eine CCRT erhielten.

ctDNA-negative Patienten hatten von einer ICI-Therapie keinen zusätzlichen Nutzen. Blieb während einer Immuntherapie eine ctDNA-Negativität erhalten, war dies mit einer besseren Prognose verbunden. Die Feststellung von ctDNA zum Zeitpunkt t1 erwies sich als stärker prädiktiv in Bezug auf das Therapieansprechen als der ctDNA-Wert nach Radiotherapie (t2).

„Diese Ergebnisse liefern eine überzeugende Rationale für die Integration einer ctDNA-basierten Stratifizierung in zukünftigen LS-SCLC-Studien und kann bei Entscheidungen in Echtzeit über den Einsatz konsolidierender ICI-Therapien unterstützen“, fasste Bi zusammen.

(ac)