WCLC 2025: Studienergebnisse sprechen für Erweiterung des Lungenkrebs-Screenings in den USA10. September 2025 Laut neuesten Erkenntnissen erkranken Amerikanerinnen asiatischer Abstammung, die niemals im Leben geraucht haben, mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs wie weiße Niemalsraucherinnen (Foto: © KMPZZZ/stock.adobe.com) Erkenntnisse aus der Female Asian Nonsmoker Screening Study (FANSS) beleuchten den potenziellen Wert eines Screenings auf Lungenkrebs mittels Niedrigdosis-Computertomographie (LDCT) in einer wachsenden, aber bislang noch zu wenig beachteten Population: Nichtraucherinnen asiatischer Abstammung. Vorgestellt wurden die Forschungsergebnisse auf der diesjährigen World Conference on Lung Cancer (WCLC) in Barcelona (Spanien). Nach Angaben der Verantwortlichen handelt es sich bei FANSS um das erste bekannte Lungenkrebs-Screening-Programm in den USA, dass sich ausschließlich an Nichtraucher richtet. Höheres Risiko bei asiatischer Abstammung Für die nun präsentierte Untersuchung wurden 1000 Asiatinnen im Alter von 40 bis 74 Jahren mittels LDCT gescreent und die Lungenkrebs-Detektionsraten basierend auf der Lung-RADS-Klassifikation erhoben. Laut neuesten Erkenntnissen erkranken Amerikanerinnen asiatischer Abstammung, die niemals im Leben geraucht haben, mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs wie weiße Niemalsraucherinnen, schreibt die International Association for the Study of Lung Cancer (IASLC), die die WCLC ausrichtet. „Unsere Forschungsergebnisse belegen eine Lungenkrebs-Detektionsrate von 1,3 Prozent“, erklärte Dr. Elaine Shum vom Perlmutter Cancer Center der New York University (USA). „Das ist eine höhere Rate als im Rahmen des National Lung Screening Trial (NLST) für Hochrisiko-Raucher ermittelt wurde. Diese Ergebnisse bestätigen, dass es nötig ist, die Screening-Empfehlungen zu überdenken und niemalsrauchende Hochrisikogruppen auch zu berücksichtigen.“ Wichtige Erkenntnisse aus der FANSS-Studie Die Medizinerin berichtete über verschiedene signifikante Ergebnisse, zu denen die Studienautoren in ihrer Untersuchung kamen: So wurden nach Lung-RADS-Klassifizierung 2,2 Prozent der Fälle als Kategorie 0 eingestuft und 38,8 Prozent als Kategorie 1. 52,1 Prozent bzw. 4,1 Prozent entfielen auf die Kategorien 2 bzw. 3, während 2,8 Prozent als der Kategorie 4 entsprechend bewertet wurden. Bei 13 Patienten (1,3%) wurde ein invasives Adenokarzinom der Lunge festgestellt. Zum Zeitpunkt der Diagnose hatten neun Patientinnen eine Erkrankung des Stadiums IA, zwei litten an einer Erkrankung des Stadiums IIB und weitere zwei an einem Stadium IIIB/C. Alle Patientinnen unterzogen sich einer chirurgischen Resektion. Bislang wurde keine Lungenkrebs-assoziierten Todesfälle dokumentiert. Weitere 14 Patientinnen mit Lung-RADS-Kategorie 3 oder 4 werden weiterhin beobachtet. Laut Shum baut FANSS auf vorherigen Untersuchungen wie der TALENT-Studie in Taiwan auf. Die Wissenschaftlerin ist der Ansicht, dass die aktuell gültigen US-Screening-Empfehlungen – die auf Raucher und Ex-Raucher beschränkt sind – möglicherweise nichtrauchende Hochrisiko-Populationen übersehen. „Mit einem fortgeführten Follow-up und noch ausstehender Biomarkeranalyse könnte FANSS die Daten liefern, die nötig sind, um evidenzbasierte Screening-Empfehlungen auf Nichtraucher auszuweiten“, erklärte sie. (ac)
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