Welche Impfungen sind für Menschen mit einer Lebererkrankung wichtig?22. September 2022 Foto: © BillionPhotos.com/stock.adobe.com Die Ausrichter des 23. Deutschen Lebertages am 20. November 2022 weisen im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages darauf hin, dass zusätzlich zur vollständigen COVID-19-Impfung für Leberkranke und Lebertransplantierte auch der Impfschutz vor anderen Infektionen bei dieser Risikogruppe regelmäßig geprüft und aktualisiert werden sollte. Deutsche Leberstiftung, Deutsche Leberhilfe und Gastro-Liga empfehlen älteren Menschen sowie Patienten mit Immunschwäche oder schweren Vorerkrankungen, sich vor einer SARS-CoV-2-Infektion auch durch eine weitere Impfung mit den an die Omikron-Varianten angepassten Impfstoffen zu schützen. Dies trifft auch für Leberkranke und Lebertransplantierte zu. „Angehörige von Risikogruppen sollten ihren Hausarzt oder den behandelnden Facharzt konsultieren und die individuelle Situation besprechen. Generell sollten Patienten mit chronischen Lebererkrankungen auch zukünftig besonders sorgfältig auf die empfohlenen Hygiene- und Abstandsregeln achten“, empfiehlt Prof. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, und ergänzt seine Impfempfehlung für Leberkranke und Lebertransplantierte unter immunsuppressiver Therapie: „Zudem sollte zum Schutz vor anderen Infektionen bei dieser Risikogruppe der Impfstatus regelmäßig aktualisiert werden. Beispielsweise bei Patienten mit Leberzirrhose und bei Lebertransplantierten sind unter anderem Impfungen gegen Hepatitis A und B, gegen Gürtelrose, die Impfung gegen Pneumokokken, die eine Lungenentzündung verursachen können, sowie die jährliche Impfung gegen Grippe (Influenza) zu empfehlen.“ Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) zählt in der am 18. August 2022 erschienen 21. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung weiterhin chronische Lebererkrankungen, inklusive Leberzirrhose und angeborene oder erworbene Immundefizienz oder Immunsuppression – beispielsweise nach einer Lebertransplantation mit immunsuppressiver Therapie – zu den Erkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben. Es gibt keine Lebererkrankungen, die gegen eine Impfung sprechen. Vielmehr ist die Impfung umso wichtiger, je weiter die Lebererkrankung bereits fortgeschritten ist. Das belegen erhobene und ausgewertete Sicherheitsdaten – national und international. Der klar bewiesene Nutzen der Impfstoffe überwiegt dabei sehr seltene Risiken eindeutig. Im April 2022 gab die EMA auch vorerst Entwarnung bezüglich autoimmuner Hepatitis (AIH): AIH-Neudiagnosen werden nach COVID-Impfungen nicht häufiger gesehen als bisher und ein Kausalzusammenhang konnte nicht festgestellt werden. „Mit dem Motto: ‘total zentral: die Leber!‘ betont der diesjährige Deutsche Lebertag die Bedeutung des zentralen Stoffwechselorgans für den menschlichen Körper. Wenn die Leber durch eine Erkrankung geschwächt ist, ist es besonders wichtig, sich zur Verhinderung schwerer Infektionen nicht nur gegen COVID-19, sondern auch gegen andere gefährliche Infektionen impfen zu lassen – auch während der Pandemie. Darüber hinaus sollte gerade in Zeiten von COVID-19 zur Stärkung der Lebergesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens vollwertige Ernährung und ausreichende Bewegung angestrebt werden“, sagt Manns.
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