Welt-Sepsis-Tag: MHB-Projekt engagiert sich für mehr Aufklärung und besseren Schutz13. September 2022 Abbildung: ©Waseem Ali Khan – stock.adobe.com Mit einer Reihe von Maßnahmen und einer breit angelegten Kampagne engagiert sich das SepWiss-Projekt der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) zum heutigen 10. Welt-Sepsis-Tag für mehr Aufklärung und einen besseren Schutz. „Sepsis wird häufig unterschätzt und auf die leichte Schulter genommen, und das, obwohl eine Sepsis häufiger vorkommt als ein Herzinfarkt und auch häufiger tödlich verläuft. Allein in Deutschland sterben jährlich über 100.000 Menschen an den Folgen einer Sepsis. Sepsis ist damit die dritthäufigste Todesursache! Trotzdem kennen viele Menschen diese Erkrankung nicht. Das wollen wir mit einer Reihe von Maßnahmen ändern, denn: Sepsis-Wissen rettet Leben“, erklärt Prof. Edmund Neugebauer, wissenschaftlicher Leiter des SepWiss-Projekts an der MHB. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern intensiviert die MHB im SepWiss-Projekt etwa die aktuell laufende Kampagne „Aus dem Leben gerissen“, bei der Bürgerinnen und Bürger über zusätzliche Plakatwände z.B. in Berlin, Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam über Sepsis informiert werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Sparkassen in Berlin und Brandenburg weitere Kooperationspartner gewinnen konnten, die uns bei unserer Aufklärungskampagne unterstützen. Unter Federführung der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin gibt es die Möglichkeit, über digitale Medien der Sparkasse und in den Filialen vor Ort durch Einspieler beim Online-Banking und an SB-Terminals, Sepsis-Wissen zu verbreiten. Auch die Studierenden der MHB und die Charité Universitätsmedizin Berlin engagieren sich über Beiträge in ihren jeweiligen Social Media-Kanälen. Die Pflege Akademie der AOK Nordost weist in ihren Medien ebenfalls auf den Stellenwert der Sepsis hin und wirbt für den neuen Kitteltaschenfächer ‚Sepsis‘, den sie gemeinsam mit dem SepWiss-Projekt für professionell und privat Pflegende entwickelt hat“, fasst Neugebauer die verschiedenen Maßnahmen zusammen. Bereits in den vergangenen Wochen hat das SepWiss-Projekt sein Engagement verstärkt und bei Bürgerinnen und Bürger sowie Gesundheitspersonal das Wissen rund um Sepsis-Vorbeugung und –Früherkennung gesteigert: „Beispielsweise wurden bisher über 600 Teilnehmer aus dem Gesundheitswesen zum aktuellen wissenschaftlichen Stand geschult, weitere Schulungen von medizinischem Fachpersonal sind geplant“, so Neugebauer. Eine von den bisherigen Teilnehmerinnen ist Lourdes Pascual Gonzalo, die als ambulante Pflegefachkraft an einer Weiterbildung der MHB teilnahm: „Vor dieser Weiterbildung hatte ich beim Thema Sepsis immer im Kopf: ‚Wunden und Sepsis‘. Erst jetzt ist mir das breite Spektrum und die unterschiedlichen Erscheinungsformen dieser schwerwiegenden Infektionserkrankung bewusstgeworden. Jetzt weiß ich, dass eine Sepsis sehr häufig über eine Infektion der Atemwege durch Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten ausgelöst wird. Mit diesem Wissen kann ich zukünftig sehr vielen Patientinnen und Patienten helfen und diese auch vor schweren Verläufen schützen!“ Um das Sepsis-Wissen jedoch nicht nur dem medizinischen Fachpersonal, sondern der gesamten Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, beteiligen sich an der Aufklärungskampagne neben den Sparkassen etwa auch mehrere Regionalbahnen und die Berliner Verkehrsgesellschaft, die Sepsis-Wissen-Spots über ihre Monitore ausstrahlen. Diese Spots werden auch in verschiedenen Kliniken am Krankenbett oder in Wartebereichen zu sehen sein. Auch der RBB griff in der Vergangenheit diese Aufklärungskampagne bereits auf und berichtete ausführlich in der Sendung „RBB Praxis“. Darüber hinaus informierten Flyer-Beilagen in Zeitschriften wie der Apothekenumschau über die Frühwarnzeichen einer Sepsis. Noch bis zum Jahresende erscheinen in Kooperation mit der AOK Pflege Akademie 14-tägig neue Tipps und Erkenntnisse zur Sepsis. Sowohl auf der Webseite des Programms „Pflege in Familien fördern (PfiFf)“ und in ihren Schulungen erhalten pflegende Angehörige Themenblätter zur Sepsis, denn gerade Pflegebedürftige sind besonders häufig von einer Sepsis betroffen. Doch auch Säuglinge, Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke (wie Diabetiker) und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem haben ein erhöhtes Sepsis-Risiko. Aber: „Sepsis kann jeden und jede treffen“, weiß Neugebauer. Auch Dank des MHB-Projekts SepsisWissen stehen sowohl für die breite Bevölkerung als auch für ein medizinisch-pflegerisches Fachpersonal vielfältige, jederzeit nachlesbare und kostenlose Informationsangebote zur Verfügung. Dazu gehört beispielsweise eine laienverständliche Checkliste und ein ELearning, um Sepsis rechtzeitig zu erkennen.
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