Welt-Stoma-Tag: BVMed setzt sich für individuelle Stomaversorgung ein29. September 2021 Stomaversorgung (Foto: © BVMed) Zum Welt-Stoma-Tag am 2. Oktober wünscht sich der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) mehr Aufklärung und Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse von Stomaträgerinnen und -trägern. In Deutschland gibt es derzeit rund 160.000 Menschen mit einem Entero- oder Urostoma. „Da jedes Stoma individuell ist und sich ständig verändert, ist die Versorgung der Patientinnen und Patienten besonders dienstleistungsintensiv. Die Auswahl der richtigen Produkte sowie spezialisierte Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger sind daher von großer Bedeutung für eine individuelle Stomaversorgung“, betont BVMed-Hilfsmittelexpertin Juliane Pohl. Der diesjährige Welt-Stoma-Tag findet zum zehnten Mal statt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf den Rechten von Stomaträgerinnen und -träger weltweit, die eine gleichberechtigte Chance auf eine selbstbestimmte Teilnahme am sozialen Leben fordern. Häufigste Ursache für ein Stoma sind Darm- oder Blasenkrebs sowie entzündliche Erkrankungen des Darms oder der Blase. Das Bewusstsein für die eigenen Patienten- und Versichertenrechte nehme zwar zu, dennoch seien die Prozesse und Ansprüche, beispielsweise im Genehmigungsverfahren, weiterhin nicht ausreichend transparent, meint der BVMed. Dies habe auch das Bundesamt für Soziale Sicherung als Aufsicht über die bundesweiten Krankenkassen wiederholt festgestellt. Intransparenz besteht laut dem BVMed auch weiterhin über die Versorgungsansprüche im Kontext der Hilfsmittelversorgung, obwohl der Gesetzgeber gerade die Informationspflichten der Krankenkassen ausgebaut habe. Die Kenntnis über die Rechte und Ansprüche seien jedoch essenziell bei der Ausübung des Wahlrechtes und bei der Überprüfung der eigenen Versorgung, unterstreicht der Medizintechnikverband in einer aktuellen Mitteilung. Laut dem BVMed überarbeitet der GKV-Spitzenverband gerade die Produktgruppe 29 Stomaartikel des Hilfsmittelverzeichnisses (HMV), das den Produkten auch die zum Hilfsmittel zugehörigen Leistungen definiert. Zur Sicherung der qualitativen Versorgung komme es darauf an, dass diese Leistungen ausreichend abgebildet sind, so der BVMed. Beratung, Einweisung und Unterstützung müssten bei Komplikationen mit dem Stoma in der Praxis und in der Häuslichkeit gesichert sein. Bei der Hilfsmittelversorgung eines operativ angelegten Darm- oder Blasenausganges können erhebliche Komplikationen wie Hautentzündungen und Undichtigkeiten auftreten, die bei einer unzureichenden Versorgung die Lebensqualität beeinträchtigen. „Extrem wichtig sind daher die hohen Anforderungen an die Hilfsmittel-Leistungserbringer, die sich mit Expertise und Fachwissen direkt an Patientinnen und Patienten für eine optimale Versorgungsqualität einsetzen“, heißt es in einem BVMed-Positionspapier zu „Anforderungen an die Stomaversorgung“. Der Einsatz der erforderlichen Stomaprodukte wird durch Therapiespezialisten von dem jeweiligen Leistungserbringer begleitet und ist mit intensiver Beratung und umfangreichen Dienstleistungen für die physische, psychische und soziale Rehabilitation der Betroffenen verbunden. „Nur durch die untrennbar mit dem Produkt verbundene Dienstleistung ist es möglich, Menschen mit einem künstlichen Darm- oder Blasenausgang die Teilhabe am aktiven Leben und Lebensqualität zu ermöglichen“, erläutert BVMed-Expertin Pohl.
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