Weltnichtrauchertag 2024: Trend zum Nichtrauchen bei Jugendlichen hält an, Einweg-E-Zigaretten beliebt

In Deutschland steigt die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die nicht rauchen oder vapen, sagt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. (Foto: © yta/stock.adobe.com)

Nichtrauchen bleibt bei Jugendlichen im Trend – seit 2001 ist der Anteil der jugendlichen Raucher deutlich gesunken. Das zeigen neue repräsentative Studienergebnisse der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

So stieg die Zahl derer, die nie in ihrem Leben geraucht haben, bei den Zwölf- bis 17-Jährigen auf aktuell rund 83 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen auf etwa 47 Prozent. Bei den E-Zigaretten sind in beiden befragten Altersgruppen die Einweg-Varianten beliebt. So stieg die Zahl derer, die nie in ihrem Leben geraucht haben, bei den Zwölf- bis 17-Jährigen auf aktuell rund 83 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen auf rund 47 Prozent. Die aktuellen Zahlen wurden im Vorfeld des Weltnichtrauchertages am 31. Mai 2024 veröffentlicht.

Der Anteil männlicher jugendlicher Raucher ist von 27,2 Prozent im Jahr 2001 auf 9,3 Prozent im Jahr 2015 deutlich zurückgegangen und lag 2023 bei 7,2 Prozent. Bei den zwölf- bis 17-Jährigen Raucherinnen verringerte sich der Anteil von 27,9 Prozent im Jahr 2001 auf 6,1 Prozent im Jahr 2016 ebenfalls deutlich und lag im Jahr 2023 bei 6,4 Prozent. Auch bei den 18- bis 25-Jährigen sank der Anteil der Rauchenden. Den aktuellen BZgA-Studienergebnissen zufolge rauchen 33,6 Prozent der jungen Männer und 18,4 Prozent der jungen Frauen. Bei den E-Zigaretten sind in beiden befragten Altersgruppen die Einweg-Varianten beliebt: So haben knapp sieben Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen und zwölf Prozent der 18- bis 25-Jährigen im Zeitraum von 30 Tagen vor der Befragung diese Produkte konsumiert.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert sagt dazu: „Es ist erfreulich, dass das Gros der Jugendlichen sehr bewusst mit der eigenen Gesundheit umgeht und immer mehr junge Menschen erst gar nicht zur Zigarette oder Tabakprodukten greifen. Dennoch dürfen wir in unseren Anstrengungen gegen das Rauchen nicht nachlassen. Einerseits haben vor allem Einweg-E-Zigaretten auf Jugendliche – und darunter auch erst Zwölfjährige – eine besondere Anziehungskraft, wahrscheinlich weil sie so klein, bunt und günstig sind. Andererseits haben wir fast 127.000 Menschen, die jährlich an den Folgen ihres Tabakkonsums sterben. Lungenkrebs ist in Deutschland nach wie vor die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. Um dem Rauchen und den erschreckenden Folgen des Rauchens entgegenzuwirken, brauchen wir weiterhin gute Aufklärung und Prävention sowie mehr Maßnahmen der Rauchentwöhnung. Deshalb will ich bei der weiteren Einschränkung von Werbung, Marketing und Sponsoring vorankommen. Viel bewirken können hierbei Verbote der Werbung direkt am Verkaufsort und des Sponsorings von Festivals durch die Tabakwirtschaft.“

Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA, erklärt: „Zigarettenrauchen ist bei den meisten Jugendlichen nach wie vor out. Die Zahlen zeigen, dass Jugendlichen sehr bewusst ist, wie schädlich Rauchen ist. Neun von zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen schätzen Zigaretten als ‚ziemlich‘ oder ‚sehr schädlich‘ ein. Bei anderen Nikotinprodukten, wie etwa E-Zigaretten, sind sie weniger sensibel gegenüber den Gesundheitsrisiken. Deshalb müssen wir unsere Aufklärungsmaßnahmen verstärken. Besonders problematisch sind Einweg-E-Zigaretten. Sie sind zum Taschengeld-Preis erhältlich und verlocken gerade Jüngere zum Ausprobieren. Die süßen Aromen täuschen zudem über die Schädlichkeit dieser Produkte hinweg.“