Weniger akute COPD-Exazerbationen nach Adipositas-Chirurgie

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Adipöse Patienten, die an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden und sich einem bariatrischen Eingriff zur Gewichtsreduktion unterziehen, profitieren von diesem offenbar mit einem erheblich gesenkten Risiko für eine notfallmedizinische Versorgung und weniger Krankenhauseinweisungen wegen akuter COPD-Exazerbationen.

Diesen positiven Effekt der Adipositas-Chirurgie auf die COPD-Morbidität belegt eine kürzlich veröffentlichte Studie aus den USA.

Die Autoren hatten für ihre Untersuchung bevölkerungsbasierte Daten aus 3 US-Bundesstaaten (Kalifornien, Florida, Nebraska) verwendet und so 481 Patienten im Alter zwischen 40 und 65 Jahren in ihre Analyse eingeschlossen. Alle litten an einer COPD und ließen einen bariatrischen Eingriff durchführen.

Primärer Endpunkt der Untersuchung war die Inanspruchnahme einer Notaufnahme oder Hospitalisierung aufgrund einer akuten COPD-Exazerbation (AECOPD) im Zeitraum 2005–2011. Die Wissenschaftler verglichen das Risiko jedes Patienten für ein solches Outcome in den 12 Monaten nach der Operation mit dem in den Monaten 13–24 vor dem Eingriff (Referenzzeitraum).

In diesem Referenzzeitraum hatten 28% der Patienten (95%-Konfidenzintervall [KI] 24–32) eine Notaufnahme aufgesucht oder waren wegen AECOPD stationär aufgenommen worden. In den nachfolgenden 12 Monaten vor dem bariatrischen Eingriff änderte sich das Risiko für solche Ereignisse nicht wesentlich (31%; 95%-KI 27–35), bei einer adjustierten Odds Ratio (aOR) von 1,16 (95%-KI 0,88–1,53; p=0,29).

Im Gegensatz dazu aber nahm das Risiko während der ersten 12 Monate postoperativ signifikant ab auf 12% (95%-KI 9–15) bei einer OR von 0,35 (95%-KI 0,25–0,49; p<0,001). Auch in den nachfolgenden 13–24 Wochen nach der Adipositas-Chirurgie blieb das Risiko signifikant erniedrigt (13%; 95%-KI 11–17 und aOR 0,39; 95%-KI 0,28–0,55; p<0,001).