Wenn die Katze zu viel Zucker im Blut hat8. Mai 2024 Foto: © BfT/iStock/ ramustagram Diabetes mellitus führt zu einer übermäßigen Konzentration von Glukose im Blut und im Urin. Besonders übergewichtige Katzen sind betroffen. Die gute Nachricht: Diabetes ist behandelbar, die Katze kann bei rechtzeitiger Therapie noch viele Jahre leben. Bei Diabetes mellitus gerät der Zuckerhaushalt durcheinander. Die Körperzellen benötigen Glukose als Energielieferanten. Doch um als Energie genutzt werden zu können, muss die Glukose in die Zellen gelangen. Dazu braucht sie das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Insulin bindet sich an die Zelle und öffnet sie wie ein „Türöffner“ für die Glukose. Wird nicht genug Insulin gebildet oder sind die Zellen hierfür nicht mehr empfänglich, reichert sich die Glukose im Blut statt in den Zellen an. Man spricht dann von einem Insulinmangel bzw. einer Insulinresistenz. Es entsteht Diabetes mellitus. Durst und vermehrter Harnabsatz sind typische Symptome Der hohe Zuckergehalt im Blut und im Urin führt zu erhöhtem Wasserverlust über die Nieren. Um diesen Flüssigkeitsverlust auszugleichen, trinkt die Katze deutlich mehr als sonst. Damit sind die klassischen, gut erkennbaren Symptome der Krankheit umschrieben. Neben vermehrter Flüssigkeitsaufnahme und Harnausscheidung ist oft auch das Fressverhalten verändert. Da den Zellen die Glukose als Energielieferant fehlt, fressen die betroffenen Katzen manchmal sehr viel, verlieren aber trotzdem an Gewicht. Durch den entstehenden Energiemangel erscheinen die Tiere lethargisch und antriebslos. Typ-2 Diabetes am häufigsten bei Katzen Man unterscheidet bei Diabetes mellitus die Typen 1, 2 und andere spezifische Diabetestypen, deren Klassifikation sich an der Einteilung der Diabetes-Typen des Menschen orientiert. Typ-2 Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes bei Katzen. Sie tritt auf, wenn der Körper nicht mehr ausreichend auf das körpereigene Insulin anspricht, also eine Insulinresistenz vorliegt. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, Alter, seltener eine Kastration (vor allem bei Katern), hormonelle Erkrankungen, chronische Entzündungen oder bestimmte Medikamente wie Kortison. Übergewicht erhöht Diabetes-Risiko Adipöse Katzen haben ein 3,9-fach größeres Risiko, einen Diabetes zu entwickeln als normalgewichtige Katzen. Abspecken ist somit ein Muss. Generell werden bei Diabetikern kohlenhydratarme, proteinreiche Diäten empfohlen. Regelmäßige Gewichtskontrollen geben Auskunft über den Erfolg bei der Gewichtsreduktion. Behandlung schützt vor Folgeschäden Ohne Medikamente ist der Zuckerkrankheit nicht beizukommen. Dafür stehen Medikamente mit verschiedenen Wirkmechanismen und Darreichungsformen zur Verfügung. Alle Therapiemaßnahmen haben das Ziel, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Eine speziell angepasste Diät sowie eine Steigerung der Bewegung unterstützen die Therapie. Je eher Diabetes mellitus erkannt und behandelt wird, desto besser kann man Folgeschäden vorbeugen. Bei Erkennung in einem sehr frühen Stadium können die Krankheitserscheinungen bei einem Teil der Katzen sogar so weit zurückgedrängt werden, dass sie keine Medikamente mehr benötigen. Die Tiere bleiben jedoch gefährdet, Diät und regelmäßige Blutzuckerkontrollen sollten daher unbedingt fortgeführt werden.
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