Wer an Asthma leidet, könnte möglicherweise von einer Achtsamkeits-App profitieren24. September 2021 Foto: © Maridav/stock.adobe.com Eine Achtsamkeits-App auf dem Smartphone kann einer neuen Studie zufolge nach nur drei Monaten der Anwendung bei Menschen mit Asthma zu einer Besserung der Symptome und der Lebensqualität führen. In einer Machbarkeitsstudie, die Forschende vom Center for Mindfulness and Compassion der University of Bath (Großbritannien) durchführten, wurde die Wirksamkeit einer solchen App bei der Bewältigung von Asthma getestet. Normalerweise wird die kommerzielle Anwendung genutzt, um Niedergeschlagenheit, Depressionen und Angstzustände zu behandeln. Achtsamkeit ist eine Technik, die mit der Meditation verwandt ist und bei der eine nicht wertende Akzeptanz von Erfahrungen betont wird: Betont wird das, „was ist“ statt das, „was sein könnte“. Die Autorinnen und Autoren der neuen Studie gingen von der Vermutung aus, dass Achtsamkeit Menschen mit Asthma helfen könnte, die eigenen Symptome richtig einzuschätzen, zu akzeptieren und angemessen damit umzugehen. Zweitens, so die Überzeugung der Forschenden, können die Symptome jeder chronischen Erkrankung wie Asthma mit der Zeit Stimmung und psychische Gesundheit beeinträchtigen – wobei Achtsamkeit nachweislich bei Depressionen und Angstzuständen hilft. Für die nun veröffentlichte erste explorative Studie, die im “Journal of Behavioral Medicine” veröffentlicht wurde, rekrutierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 158 Erwachsene mit Asthma aus Hausarztpraxen in Großbritannien. Die Hälfte der Personen in der Studie erhielt freien Zugang zu der kommerziellen Achtsamkeits-App, während die andere Hälfte erst nach Ende der Studie darauf zugreifen konnte. Die Autorinnen und Autoren untersuchten, wie viele Personen die Studie abschlossen, wie oft die App genutzt wurde und ob sich die Lebensqualität veränderte. Die Forschergruppe versuchte außerdem in Gesprächen mit den Nutzern herauszufinden, was ihnen an der App gefiel und was nicht. Hauptautor Dr. Ben Ainsworth vom Department of Psychology in Bath (Großbritannien) erklärt: „Die digitale Medizin ist eindeutig eine Komponente des britischen Gesundheitssystems, die immer mehr Bedeutung erhält. Daher ist es wichtig zu wissen, bei welchen Erkrankungen digitale Interventionen helfen können. Dies ist eine der ersten Studien, die untersucht, ob digitale Interventionen auf dem Gebiet der Achtsamkeit […] für die zwölf Prozent der britischen Bevölkerung, die an Asthma leiden, einen Nutzen bieten.” Ainsworth ergänzt: „Obwohl diese Ergebnisse durch eine groß angelegte randomisierte kontrollierte Studie bestätigt werden müssen, deutet unsere Studie darauf hin, dass manche Menschen sie möglicherweise tatsächlich nützlich finden (andere hingegen möglicherweise nicht). Es könnte eine wirksame Zusatztherapie für Menschen sein, die auf der Suche nach etwas sind, das ihnen noch weiter helfen kann.”
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