Werner-Syndrom: Weniger Hautgeschwüre mit Pioglitazon

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Eine Studie aus Japan untersuchte Pioglitazon als eine Option zur Vorbeugung von Hautgeschwüren bei Personen mit Werner-Syndrom. Obwohl weitere Studien erforderlich sind, geben die Ergebnisse Hoffnung auf bessere Behandlungsmöglichkeiten.

Das Werner-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung, die dazu führt, dass Menschen schneller altern als normal, was zu frühem grauen Haar, Katarakten und anderen altersbedingten Gesundheitsproblemen führt. Eine der schwerwiegendsten Komplikationen sind Hautgeschwüre, von denen fast 70 Prozent betroffen sind und die zu starken Schmerzen, Infektionen und sogar Amputationen führen können.

Wissenschaftler der Universität Chiba in Japan und anderer Einrichtungen haben herausgefunden, dass Pioglitazon, das üblicherweise zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wird, dazu beitragen kann, schmerzhafte Hautgeschwüre bei Menschen mit Werner-Syndrom zu verhindern.

In der Studie wurden 51 Patienten mit Werner-Syndrom aus dem japanischen Werner-Syndrom-Register untersucht. Mehr als die Hälfte hatte Hautgeschwüre, und die Personen mit Geschwüren waren im Allgemeinen älter und hatten einen höheren Blutdruck. Das Team fand heraus, dass Personen, die Pioglitazon einnahmen, selbst nach Berücksichtigung des Alters deutlich seltener an Geschwüren litten.

Die Ergebnisse legen nahe, dass die entzündungshemmende Wirkung von Pioglitazon dazu beiträgt, dass Wunden schneller heilen und sich keine Geschwüre bilden. Da das Medikament jedoch Nebenwirkungen, wie zum Beispiel eine Schwächung der Knochen, verursachen kann, empfehlen die Wissenschaftler weitere Studien, um sicherere Optionen zu erforschen wie Cremes oder Gele aus Pioglitazon, die direkt auf die Haut aufgetragen werden können.

Nanostrukturierte Hybridmaterialien, die mit Pioglitazon beladen sind, werden ebenfalls für den klinischen Einsatz entwickelt und könnten als Wundauflagen zur Behandlung von Geschwüren nützlich sein.

Obwohl die Studie vielversprechende Ergebnisse zeigt, betonen die Autoren, dass weitere Langzeitstudien erforderlich sind, um zu bestätigen, wie wirksam die Behandlung ist.