Wheezing bei Vorschulkindern in Europa: Risikofaktoren zum Teil modifizierbar

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Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie ist die Prävalenz frühkindlichen Wheezings in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich. Als wichtige Risikofaktoren wurden in der Untersuchung an Säuglingen aus neun Ländern Infektionen der unteren Atemwege, Tagesbetreuungen, Passivrauchexposition nach der Geburt und männliches Geschlecht identifiziert.

In der Vergangenheit seien noch keine bevölkerungsbasierten Vergleichsstudien für verschiedene Länder durchgeführt worden, erklären die Wissenschaftler um Seniorautor Prof. Graham Roberts von der Abteilung für Pädiatrische Allergologie und Pneumologie am Southampton University Hospital. Ziel ihrer aktuellen Untersuchung war es, die Prävalenz frühkindlichen Wheezings in ganz Europa und die Risikofaktoren unter besonderer Berücksichtigung von Nahrungsmittelallergien, Stillen und Passivrauch zu beurteilen.
Insgesamt 12.049 Säuglinge wurden in die Geburtskohorte der EuroPrevall-Studie (The prevalence, cost and basis of food allergy across Europe) aufgenommen.

Nach 12 und 24 Monaten sammelten die Forscher anhand von Fragebögen Daten zu Atemnot, allergischen Symptomen, Ernährung, Passivrauchbelastung, Infektionen und Tagesbetreuung. Daten aus dem zweiten Lebensjahr waren für 8805 Kinder (73,1 %) verfügbar. Die Wheezing-Prävalenz im zweiten Lebensjahr reichte von <2 % in Lodz (Polen) und Vilnius (Litauen) bis zu 13,1 % (95 %-Konfidenzintervall [KI] 10,7–15,5) in Southampton (Großbritannien) und 17,2 % (95 %-KI 15,0–19,5) in Reykjavik (Island). In multivariablen Analysen waren häufige Infektionen der unteren Atemwege im ersten und zweiten Lebensjahr (Inzidenzrate [IRR] 1,9; 95 %-KI 1,3–2,6 bzw. 2,5; 95 %-KI 1,9–3,4), Nikotinkonsum der Mutter nach der Geburt (IRR 1,6; 95 %-KI 1,1–2,4), Tagesbetreuung des Kindes (IRR 1,6; 95 %-KI 1,1–2,5) und männliches Geschlecht (IRR 1,3; 95 %-KI 1,0–1,7) mit Wheezing assoziiert.

Die Stärke des jeweiligen Zusammenhangs dieser Faktoren mit Wheezing zeigte zwischen den untersuchten Ländern Unterschiede. Es wurde kein unabhängiger Zusammenhang zwischen zwischen Nahrungsmittelallergien bzw. Stillen und Wheezing beobachtet.