Wie blaues Licht die Haut verändert

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Eine kürzlich im Journal of Dermatologic Science and Cosmetic Technology veröffentlichte Studie untersucht die Auswirkungen von blauem Licht auf die Haut, einschließlich Pigmentierung, Barriereschäden und Lichtalterung.

Insbesondere bei den Hauttypen Fitzpatrick III und höher kann blaues Licht einen langfristigen Bräunungseffekt verursachen, während hellere Hautfarben weniger betroffen sind. Jüngste Studien haben gezeigt, dass die Exposition mit blauem Licht in der chinesischen Bevölkerung zu Bräunung führt und dass diese Wirkung proportional zur Expositionsdosis ist. Darüber hinaus führte die kombinierte Wirkung einer geringen Menge UV-A und blauem Licht zu einer länger anhaltenden Hyperpigmentierung bei dunklerer Haut.

Die Studie deckte auch Unterschiede in den molekularen Mechanismen von blauem Licht und UV-A auf, einschließlich ihrer unterschiedlichen Wirkungsziele. Blaues Licht wirkt auf OPN3, während UV-A auf TRPA1 wirkt. Außerdem erzeugt blaues Licht Superoxid und UV-A Singulett-Sauerstoff, was die Bedeutung des Schutzes vor blauem Licht in der Sonnenpflege weiter unterstreicht.

Was die Bräunungsmechanismen betrifft, so löst blaues Licht durch die Aktivierung von OPN3 den Ca2+-Fluss aus, der wiederum die Expression von TYR und DCT beeinflusst, was letztlich zur Freisetzung von Melanosomen führt und die Hautbräunung bewirkt. Was den oxidativen Stress betrifft, so schädigt die durch blaues Licht induzierte Erzeugung reaktiver Sauerstoffspezies nicht nur die mitochondriale DNA und beeinträchtigt die zelluläre Atmungsfunktion, sondern schädigt auch die zelluläre Kern-DNA, was eng mit der Entzündungsreaktion, der Pigmentierung und dem Alterungsprozess der Haut zusammenhängt.

Bei der Lichtalterung aktiviert blaues Licht TRPV1, um reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und Ca2+-Ionenströme zu erzeugen, die die Expression von Matrix-Metalloproteinase (MMP) und damit den Abbau von Kollagen fördern. Ähnlich wie UV-A reduziert auch blaues Licht die Kollagenproduktion und beschleunigt die Hautalterung, indem es den TGF-β/Smad-Signalweg organisiert.

Die Forschenden schlagen eine Brücke zwischen Theorie und Praxis und empfehlen einen vielseitigen Schutzansatz vor blauem Licht mit physikalischen und chemischen Sonnenschutzmitteln, bioprotektiven Inhaltsstoffen, Antioxidantien und Anti-Fotoaging-Komponenten. Obwohl die Auswirkungen von blauem Licht zunehmend anerkannt werden, fehle der Industrie bisher ein einheitlicher Bewertungsstandard, so die Forschenden.