Wie CAR-T-Zellen zu einer neuen Krebserkrankung führen können

Interaktion von Protein p53 – dessen Gen neben dem SOCS1-Gen betroffen war – mit DNA. Bild: © raimund14 – stock.adobe.com

Die Behandlung mit CAR-T-Zellen kann in sehr seltenen Fällen zur Entstehung neuer Krebserkrankungen beim Patienten führen. Ein Team unter Leitung des Onkologen Dr. Sham Mailankody vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) hat einen möglichen Mechanismus identifiziert.

Dies teilte das Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) am 06. Februar 2025 mit. Das Team, zu dem auch die Erstautoren Dr. Karlo Perica, Dr. Nayan Jain und Dr. Michael Scordo gehörten, untersuchte eine Frau, die mit CAR-T-Zellen gegen das Multiple Myelom behandelt wurde und später ein Lymphom im Darm entwickelte. Eine Analyse der Lymphomzellen ergab, dass der virale Vektor, der zur Entwicklung der CAR-T-Zellen verwendet wurde, in das P53-Gen in T-Zellen im Darm integriert worden war. Dies störte die normale Funktion des Gens, das als Tumorsuppressor wirkt.

Allerdings beherbergte nur eine der beiden Kopien (Allele) des P53-Gens in den T-Zellen die fremde DNA – das Allel der anderen Kopie war intakt, was darauf hindeutet, dass die tumorunterdrückende Funktion noch aktiv sein sollte. Die Forscher suchten nach anderen Faktoren, die zur Krebserkrankung beigetragen haben könnten. Sie fanden Hinweise darauf, dass eine Mutation in einem weiteren tumorunterdrückenden Gen namens SOCS1 eine Rolle gespielt haben könnte.

„Wir glauben, dass Mutationen in den beiden Genen zusammen zur bösartigen Transformation geführt haben könnten“, erläutert Mailankody. „Diese Art der Zellumwandlung tritt bei CAR-T-Zellpatienten nach wie vor sehr selten auf, aber wir haben jetzt einen möglichen Mechanismus. Ärzte, die eine CAR-T-Zelltherapie anwenden, sollten sich dieser Möglichkeit bewusst sein, wenn bei einem Patienten unerklärliche Symptome auftreten.“