Wie Koffein die Hirnstruktur des Fetus verändert

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Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Koffeinkonsum in der Schwangerschaft wichtige Signalwege im Gehirn des ungeborenen Kindes verändern kann. Dies wiederum könne möglicherweise zu Verhaltensauffälligkeiten im späteren Leben führen.

Zu diesem Ergebnis kommen Forscher um Dr. John Foxe, Leiter des Del Monte Instituts für Neurowissenschaften, Rochester, USA, und Hauptautor der Studie. Foxe und seine Kollegen haben mehrere Tausend Gehirnscans von Neun- bis Zehnjährigen dafür ausgewertet, unter Berücksichtigung eines Koffeinkonsums in utero.

“Die Effekte waren geringfügig und führten nicht zu krassen psychiatrischen Erkrankungen,” beschwichtigte Foxe in einer Pressemitteilung. “Aber die Veränderungen sind da. Daher sollten wir über die langfristigen Auswirkungen von Koffein in der Schwangerschaft nachdenken.”

Zu den Verhaltensauffälligkeiten zählten unter anderem Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität. Die weiße Substanz sei bei Kindern, deren Müttern in der Schwangerschaft Kaffee tranken, anders organisiert gewesen – im Vergleich zu Kinder, deren Mütter auf Kaffee verzichteten.

Bislang hätten Studien keine negativen Auswirkungen durch Kaffeekonsum in der Schwangerschaft gefunden. Allerdings besitzen Feten kein Enzym, um das Koffeeinmolekül abzubauen, sollte es dennoch über die Plazenta zum Kind gelangen.

Da es sich um eine retrospektive Studie handele, können die Forscher keine Aussagen darüber treffen, ob der Kaffeekonsum in einem bestimmten Trimester stärkere Auswirkungen verursacht als in anderen. Bis diese Studienergebnisse bestätigt werden, sollten sich werdende Mütter an die gängigen Empfehlungen von etwa einer Tasse Kaffee am Tag halten, so Foxe.