Wie man den Weihnachtsbaum katzensicher macht und andere Tipps zum Fest mit Haustieren

Hier wird eifrig geplant … (Symbolbild) Foto: © beauty_of_nature – pixabay.com

Ein reich geschmückter Tannenbaum gehört noch immer für viele zum Weihnachtsfest dazu. Katzenhalter sollten einiges bedenken, bevor sie den – aus Katzenaugen – „Abenteuerspielplatz“ ins heimische Wohnzimmer stellen.

Zunächst sollte der Standort gut ausgesucht sein: Platzieren Sie den Baum so geschickt, dass die Katze ihn möglichst nicht für einen neuen Kletterbaum halten könnte. Ideal wäre ein separater Raum, dessen Tür sich schließen lässt, wenn kein Zweibeiner die Katze beaufsichtigen kann. Diese Idee geht wahrscheinlich wenig konform mit den menschlichen Wünschen. Auch sollte der Baum so aufgestellt werden, dass sich keine Schränke, Regale oder Fensterbänke in der unmittelbaren Nähe befinden, die als Ausgangspunkt für einen Sprung in den Baum dienen könnten …

Der Baumständer sollte maximal stabilen Halt geben. So bleibt der Baum stehen, auch wenn die Katze in einem unbeobachteten Moment den Baum als Kletterhilfe benutzt. Zusätzlich kann der Baum an einem Haken an der Decke mit Hilfe einer Schnur gesichert werden. Ein kleinerer Weihnachtsbaum ist nicht nur stabiler, sondern richtet auch weniger Chaos an, wenn er mal umfallen sollte. Also mit Katzen im Haus eher zur Kompaktklasse greifen als zur Luxusvariante.

Gift im Weihnachtsbaum: Immer wieder taucht die Frage auf, ob der Weihnachtsbaum für Hund und Katze gefährlich ist. Tannennadeln und Baumwasser können für Katzen und Hunde zum Problem werden – Harz und ätherische Öle sind gar nicht gut verträglich. Verschluckte Nadeln können sogar zu einer richtigen Magen-Darm-Achterbahnfahrt führen. Daher immer die Nadeln wegräumen, denn die Nadelspitzen können die inneren Organe von Hund und Katze in ernsthafte Schwierigkeiten bringen, wenn sie darauf rumkauen oder sie gar abschlucken. Die Baumwahl ist auch von Bedeutung: Kiefern sind für Katzen ungünstig, also besser zu Tannen oder Fichten greifen. Die beliebte Nordmanntanne ist das Supermodel unter den Bäumen und für Katzen ungefährlich, soweit sie unbehandelt ist. Viele Weihnachtsbäume sind übrigens mit Pestiziden belastet.

Um den Tierarztbesuch an Feiertagen zu vermeiden, hol dir am besten einen Bio-zertifizierten Baum oder schnapp dir einen beim freundlichen Waldbesitzer von nebenan.

Weihnachtskugeln lassen Katzenherzen höherschlagen

Sie sollten genau wie andere Dekoartikel für die Katze unerreichbar aufgehängt werden und aus einem Material sein, das beim Herunterfallen nicht zerbricht, um Schnittverletzungen zu vermeiden. Auch die Farbe ist oftmals ungesund. Aufgesprühter Kunstschnee ist giftig, Glitzersternchen können sich beim Ablecken lösen und Verdauungsprobleme verursachen. Besser sind Kugeln aus Holz oder einem anderen Naturmaterial mit ungiftigen Farben. Sterne, Engel und andere weihnachtliche Dekorationen sollten ebenfalls aus Naturmaterial (zum Beispiel Stroh) oder einem bruchsicheren, ungiftigen Werkstoff bestehen. Plastikkugeln sind eine gute Alternative – sie gehen nicht kaputt, halten Katzenpfoten stand und machen Weihnachten katzensicher.

Lametta ist der Traum jeder Katze

Lange, glitzernde Fäden, die sich bei jedem Luftzug bewegen und nur darauf warten, dass man sich näher mit ihnen befasst. Leider kann „erbeutetes“ Lametta schwere Verdauungsprobleme bis hin zu einem Darmverschluss verursachen. Wer also auf Not-OPs beim Tierarzt am Weihnachtsabend verzichten möchte, sollte auf Lametta verzichten. Gleiches gilt auch für Engelshaar.

Die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes sollte aus elektrischen Kerzen bestehen. Die Kabel werden so platziert, dass die Katze von unten nicht herankommt, um daran zu ziehen oder sie anzuknabbern (auch Kaninchen knabbern sehr gerne Kabel an, also die Mümmelmänner – und- damen bitte auch vom Christbaum fernhalten). Ebenso sollte der Stecker für die Katze unerreichbar platziert werden. Echte Kerzen im Baum sind für einen Katzenhaushalt aufgrund der Feuergefahr ungeeignet. Daher sollten auch Adventskränze mit brennenden Kerzen immer unter Beobachtung stehen. Batteriebetriebene Kerzen sind eine gute Alternative.

Für Katzen giftige Weihnachtspflanzen

Zur Weihnachtszeit schmücken viele von uns ihre Wohnung mit besonderen Pflanzen wie Weihnachtsstern, Christrose, Mistel oder Stechpalme. Diese sind für Katzen giftig.

So kann der weißliche Milchsaft, den die Katze beim Knabbern am Weihnachtsstern aufnimmt, zu gesundheitlichen Probleme an Leber, Niere oder zentralem Nervensystem führen. Eine Vergiftung zeigt sich üblicherweise zum Beispiel mit Erbrechen, Durchfall, Koordinationsproblemen, Fieber oder erhöhter Herzfrequenz. Zeigt deine Katze Vergiftungserscheinungen, solltest du unbedingt sofort deine Tierärztin oder deinen Tierarzt aufsuchen.

In Haushalten, in denen Katzen leben, sollte generell auf giftige Pflanzen verzichtet werden. Will man dennoch weihnachtlich anmutende Pflanzen aufstellen, greift man am besten auf künstliche Exemplare zurück, die es mittlerweile bereits in ansprechender Ausführung zu kaufen gibt.

Besonders wichtig: Einen Rückzugsort für Katzen an Weihnachten schaffen

Der Trubel an den Weihnachtstagen kann für Katzen sehr aufregend sein. Um den Stubentiger nicht zu überforden, stellt man ihm am besten einen ruhigen Rückzugsort zur Verfügung. So kann sich die Katze oder auch mehrere von ihnen leichter zurückziehen. Mit einer Decke oder einer gemütlichen Katzenhöhle kann man seiner Katze einen Ruhepol anbieten.

Gefahrenquelle Weihnachtsteller

Ein lecker gefüllter Weihnachtsteller ist eine Freude und sorgt für viele kleine Genussmomente während der Weihnachtstage. Nicht jedoch für unsere Stubentiger. Für Katzen und Hunde ist Schokolade giftig und sollte daher nur außer Reichweite aufbewahrt werden. Statt Weihnachtsteller greift man lieber zu einer fest verschließbaren Keksdose, die sich nur von menschlichen Schleckermäulern öffnen lässt.

Weihnachtsessen katzensicher

Die meisten Zweibeiner schlemmen an den Festtagen ausgiebig. Oftmals stehen dabei auch Lebensmittel auf dem Speiseplan, die nicht zur alltäglichen Verpflegung zählen. So sind Nahrungsmittel wie Schokolade, Zwiebeln und Rosinen beispielsweise giftig für Hunde und Katzen. Daher sollte man neugierige Katzen und hungrige Hunde von den festlichen Tischresten fernhalten und auch Gäste darüber informieren, keine Essensreste an Hund und Katze zu verfüttern.

Vorsicht auch bei Geschenkverpackungen

Geschenke gehören zu Weihnachten wie Weihnachtsmann und Weihnachtsbaum. Auch beim Thema Geschenke sollte man einige Punkte berücksichtigen, denn auch hier lauern verschiedene Gefahren für unsere Katzen. Fremdkörper wie Streuteile und Geschenkanhänger, die gerade für weihnachtliche Verpackungen sehr beliebt sind, stellen eine potentielle Gefahr für neugierige Katzen dar. Daher sollte man seine Geschenke an einem ruhigen Ort ohne Stubentiger in der Nähe verpacken.

Besonders populär bei Katzen: Geschenkbänder und Schleifen

Ein schön verpacktes Geschenk kann die Freude der Beschenkten noch erhöhen. So gehören zu den aufwendigeren Geschenkverpackungen zumeist Bänder oder Schleifen. Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer sollten Bänder und Schleifen jedoch möglichst schnell wegräumen. Kann sich der Stubentiger darin doch leicht verheddern oder daran sogar strangulieren. Gerne werden die Bänder auch abgeschluckt und ziehen als fadenförmige Fremdkörper den Magendarmtrakt auf wie eine Ziehharmonika. Dies wird in den Stunden und Tagen nach Verzehr unweigerlich zu einem Tierarztbesuch führen, mit teils sehr dramatischen Folgen.

Taschen, Tüten und Kartons

Katzen lieben Kartons und Tüten. Sie rascheln schön und man kann sich wunderbar in ihnen verstecken. Plastiktüten bieten die Gefahr, dass die Katze sich in ihnen verfängt und, wenn es unglücklich läuft, sogar darin ersticken kann. Taschen mit Henkel stellen ebenfalls eine Gefahr dar. Die Katze kann sich im Henkel verfangen, sich erschrecken und unkoordiniert durch die Wohnung rennen. Dabei kann sie sich ebenfalls verletzen. Daher sollte man gut darauf achten, keine Taschen und Tüten herumliegen zu lassen, die eine Verletzungsgefahr für die Katze darstellen.

Weihnachten mit Tieren ist etwas ganz Besonderes

Auch Hunde sorgen in der Weihnachtszeit immer wieder für ungeplante Tierarztbesuche. Die kulinarischen Verlockungen gehen an den Vierbeinern nicht unbemerkt vorüber, nicht zuletzt weil das Riechorgan des Hundes um soviel leistungsstärker ist als das menschliche. Und … Hunde sind eigentlich immer hungrig, jedenfalls viele. Die Knochen vom Festtagsbraten demnach bitte hundesicher entsorgen.

Einen Fall mit Seltenheitswert beschreibt jedoch das Tierärzteteam der Tierklinik Ismaning auf Ihrer Homepage: Schäferhund Moritz hat es in der Adventszeit fertiggebracht, eine ganze Lichterkette abzuschlucken. Da die teils spitzen Lichtlein nicht endoskopisch entfernt werden konnten, mussten die Tierärzte Moritz chirurgisch von dem Fremdmaterial befreien. Der Rüden konnte zwei Tage nach dem Eingriff wieder nach Hause entlassen werden – verbunden mit dem Rat, alles, was Moritz‘ Neugier erregen könnte, außer Fressweite des Tieres aufzubewahren. Nicht nur zu Weihnachten. Aber da ganz besonders.

In diesem Sinne: Merry Christmas Everyone!

(Text: Uelzener Tierversicherung, bearbeitet durch sg)