Wie Stress in Melanomzellen die Metastasierung hemmen kann13. Februar 2025 Bild: ©Christoph Burgstedt – stock.adobe.com Das evolutionär konservierte Selenoprotein O (SELENOO) spielt bei der Ausbreitung von Krebszellen eine wichtige Rolle. Das zeigt ein Team der Universität Duisburg-Essen in einer neuen Studie, die im Fachjournal „Cancer Research“ erschienen ist. Die Untersuchung zeigt, dass Patienten mit einem Malignen Melanom eine erhöhte SELENOO-Expression aufweisen, die mit einer verstärkten Metastasierung und damit schlechteren Überlebensraten assoziiert ist. Was geschieht, wenn das Protein ausgeschaltet wird? In einem Mausmodell konnten die Forschenden nachweisen, dass ein Mangel an SELENOO die Bildung von Metastasen deutlich reduziert. „Das Antioxidans SELENOO spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Metastasen und bietet den Zellen Schutz vor oxidativem Stress“, erklärt Dr. Luiza Martins Nascentes Melo, Postdoktorandin in der AG Tumormetabolismus an der Klinik für Dermatologie und Erstautorin der nun veröffentlichten Studie. Jonathan Krystkiewicz, Feya Cansiz, Dr. Luiza Martins Nascentes Melo, Gabriele Allies, Prof. Alpaslan Tasdogan. Bild: ©Tasdogan Lab Die Forschenden entdeckten, dass SELENOO Proteine in den Mitochondrien modifiziert, indem es diese AMPyliert. Das bedeutet, dass ein Adenosinmonophosphat (AMP)-Molekül an das Protein angehängt wird. Diese Modifikation beeinflusst vor allem Proteine in den Mitochondrien. SELENOO AMPyliert beispielsweise die Untereinheit A des Succinat-Dehydrogenase-Komplexes II, einem essenziellen Bestandteil des mitochondrialen Elektronentransports. Eine fehlerhafte Mitochondrienfunktion hat einen Einfluss auf das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen. „Die Ergebnisse unserer Studie legen die Schlussfolgerung nahe, dass Selenoprotein-vermittelte Prozesse eine wesentliche Rolle bei der Regulation des oxidativen Stresses in Krebszellen spielen. Je besser wir die Funktion von SELENOO verstehen, umso klarer werden sich potenzielle therapeutische Anwendungen bei Krebserkrankungen abzeichnen“, erläutert Prof. Alpaslan Tasdogan, Leiter der AG Tumormetabolismus an der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen.
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