Wie zuverlässig ist Neurofilament Light Chain als Biomarker?

Foto: © Africa Studio – stock.adobe.com

Eine Pilotstudie im Rahmen eines externen Qualitätssicherungsprogramms hat die analytische Variabilität von Neurofilament-Light-Chain(NfL)-Messungen untersucht. Die Ergebnisse, die auf dem DKLM-Kongress im Oktober offiziell vorgestellt werden, verdeutlichen, dass NfL-Werte zwischen Plattformen nicht direkt vergleichbar sind.

NfL gilt als vielversprechender Biomarker für neuronale Schäden bei Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Alzheimer und Amyotropher Lateralsklerose. Die Studie zeigt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen Messplattformen, die eine standardisierte klinische Anwendung erschweren.

An der Studie nahmen 25 Labore teil, hauptsächlich aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Mit lyophilisierten Serumproben wurden zwei NfL-Konzentrationsniveaus (ca. 30 und 500 pg/ml) getestet. Die Gesamt-Bestnote lag bei 88 Prozent, variierte jedoch je nach Probe (64% für die hohe Konzentration, 88% für die niedrige). Die größte Abweichung zeigte sich bei der Elektrochemilumineszenz-Methode eines Herstellers (0% Bestnote), während andere Methoden 100 Prozent erreichten. Ursachen für die Unterschiede liegen in Kalibrierungsproblemen, Antikörper-Erkennung und Probenhandhabung.

Der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) zufolge verdeutlichen diese Ergebnisse , dass NfL-Werte zwischen Plattformen nicht direkt vergleichbar sind. Sie empfielt daher, methodenspezifische Referenzbereiche zu etablieren und bei klinischen Studien die verwendete Methode zu dokumentieren.

Zukünftige Ansätze sollten die Entwicklung eines Referenzverfahrens und kommutabler Materialien durch die International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC) umfassen, um die Analytik zu harmonisieren, empfiehlt die DGKL.