Wilhelm Sander-Stiftung fördert Forschungsprojekte zu Krebs mit 1,3 Millionen Euro4. Juli 2025 Bild: ©Marco Scisetti – stock.adobe.com Die Wilhelm Sander-Stiftung unterstützt im zweiten Quartal 2025 sieben Forschungsprojekte mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Die geförderten Vorhaben konzentrieren sich auf innovative Ansätze zur Überwindung von Therapieresistenzen und die Entwicklung personalisierter Behandlungsstrategien. Die ausgewählten Projekte decken ein breites Spektrum der modernen Krebsforschung ab – von der Aufklärung epigenetischer Mechanismen bei Prostatakrebs über innovative Immuntherapien bis hin zu KI-gestützten Diagnostikverfahren. Die Forscher stammen aus führenden deutschen und Schweizer Institutionen, darunter die Universität Bern, die Technische Universität München und die Philipps-Universität Marburg. Wissenschaftliche Exzellenz als Investition in die Zukunft „Jedes geförderte Projekt ist ein Baustein auf dem Weg zu wirksameren Krebstherapien“, erklärt Maximilian Habersetzer, Leiter des Förderwesens der Wilhelm Sander-Stiftung. „Mit unserer Unterstützung ermöglichen wir es den Forschenden, innovative Wege zu erkunden und dabei auch unkonventionelle Ansätze zu verfolgen.” Die Stiftung setzt dabei bewusst auf interdisziplinäre Zusammenarbeit und fördert Projekte, die das Potenzial haben, bestehende Behandlungsparadigmen zu verändern. Seit ihrer Gründung im Jahr 1975 hat die Stiftung mehr als 280 Mio. Euro in die biomedizinische Forschung investiert und damit fast 2500 Projekte gefördert. Sie zählt zu den wichtigsten privaten Förderinnen der Krebsforschung im deutschsprachigen Raum. Überblick über die von der Wilhelm Sander-Stiftung im zweiten Quartal 2025 geförderten Forschungsprojekte (sortiert nach Krebsart bzw. Organ): Gastrointestinaltrakt, Mundhöhle und Speicheldrüsen Prof. Anna Dubrovska vom Universitätsklinikum Dresden untersucht, wie der Aminosäuretransporter CD98hc die metabolische Reprogrammierung und Immunsuppression bei HPV-negativen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich vermittelt. Das Projekt könnte neue medikamentös angreifbare Zielstrukturen zur Verstärkung der Antitumor-Immunantwort identifizieren. Männlicher Genitaltrakt Prof. Mark Andrew Rubin von der Universität Bern erforscht die Rolle Chromatin-remodellierender Komplexe bei der Entstehung therapieresistenter Prostatakarzinome. Sein Team untersucht, wie der SWI/SNF-Komplex die Linienplastizität bei metastasierendem, kastrationsresistentem Prostatakrebs steuert. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend für die Entwicklung neuer Strategien zur Überwindung von Therapieresistenzen sein. Prof. Christian Karger vom Deutschen Krebsforschungszentrum führt eine umfassende Proteom-Analyse durch, um die molekularen Unterschiede zwischen Kohlenstoffionen-, Protonen- und Photonenbestrahlung aufzuklären. Die Untersuchung von 220 Gewebeproben eines Ratten-Prostatakarzinom-Modells soll prädiktive Biomarker für die Tumorkontrolle identifizieren und zur Optimierung therapeutischer Strategien beitragen. Immunsystem und Hämatopoese Dr. Wibke Bayer vom Universitätsklinikum Essen untersucht die Rolle verschiedener Makrophagen-Populationen bei der Friend-Virus-induzierten Erythroleukämie. Das Projekt konzentriert sich besonders auf immunsuppressive Makrophagen und deren Einfluss auf die Viruskontrolle und Leukämie-Entwicklung, um neue Ansatzpunkte für die Immuntherapie hämatologischer Malignome zu identifizieren. Lunge und Atemwege Dr. Anna Brichkina von der Philipps-Universität Marburg verfolgt einen gezielten Ansatz zur Bekämpfung tumorassoziierter Makrophagen bei Lungenkrebs. Ihr Team entwickelt biologisch abbaubare Kapseln, mit denen sich Wirkstoffe und siRNAs gezielt übertragen lassen. Diese sollen den Mitochondrienstoffwechsel in immunsuppressiven Makrophagen stören und so die Antitumoraktivität von T- und NK-Zellen wiederherstellen. Prof. Roland Ullrich vom Universitätsklinikum Köln erforscht die Mechanismen der Immunevasion beim kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC). Er hat entdeckt, dass HER2-Signalwege die MHC-I-Expression unterdrücken und untersucht nun, ob die Blockade von HER2 in Kombination mit PD-1-Inhibitoren die Immunantwort gegen metastasierende SCLC-Tumoren verstärken kann. Multimodale Diagnostik Dr. Lisa Adams von der Technischen Universität München entwickelt ein KI-System, das CT- und MRT-Daten mit radiologischen Befundtexten kombiniert. Das multimodale Foundation-Modell soll Tumore organübergreifend erkennen und charakterisieren sowie klinisch relevante Biomarker extrahieren. Über eine FHIR-basierte Schnittstelle wird das System nahtlos in bestehende Bildarchivierungssysteme integriert. Wilhelm Sander-Stiftung: Partnerin der Krebsforschung Stiftungszweck ist die Förderung der medizinischen Forschung, insbesondere von Projekten im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden insgesamt mehr als 280 Millionen Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz ausbezahlt. Damit ist die Wilhelm Sander-Stiftung eine der bedeutendsten privaten Forschungsstiftungen im deutschen Raum. Sie ging aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.
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