„Wir haben viel geschafft“11. Januar 2021 Ein Abschied mit Zufriedenheit: Geschäftsführerin Tanja Nestler, Prof. Hansjürgen Piechota, der Ärztliche Direktor Dr. Uwe Werner, Dr. Johannes Polith und Pflegedirektorin Urte Abbate. Foto: Mühlekreiskliniken Dr. Johannes Polith, Leitender Arzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und operative Uro-Onkologie im Krankenhaus Lübbecke (Ostwestfalen), hat seinen Ruhestand angetreten. Künftig wird Prof. Hansjürgen Piechota aus dem benachbarten Minden die Leitung in Lübbecke mit unterstützen. Vor 29 Jahren fand der heute 64-jährige gebürtige Polith in Lübbecke seine berufliche Heimat. „Die Arbeit mit Patienten, die Kolleginnen und Kollegen, das gute Klima unter den Mitarbeitern, das Operieren – all das werde ich vermissen.“ Was sein Fachgebiet, die Urologie, angeht, war es Liebe auf den zweiten Blick. „Ursprünglich wollte ich mich in Gynäkologie spezialisieren“, erzählt Polith, dessen Mutter Hebamme war. In Detmold, wo er nach dem Studium in Marburg sein praktisches Jahr absolvierte, entschied er sich jedoch anders und ließ sich zum Facharzt für Urologie ausbilden. Dieses „Umschwenken“ hat er nicht bereut: „Die Urologie ist eine sehr moderne Richtung in der Medizin, die den minimalinvasiven Ansatz mit als erste entwickelt hat. Hier ist beides vereint – genaue Diagnostik und Therapie in einer Hand: Ich stelle selbst fest, woran der Patient leidet, überlege, was ihm in seiner Lage wirklich hilft, und kann das dann auch selbst umsetzen.“ In Detmold lernte Polith außerdem seinen Mentor Dr. Horst Dettmar kennen. Als dieser in Lübbecke die Chefarztstelle antrat, holte er Polith wenig später im November 1991 als Oberarzt in seine Abteilung. 2011 trat Polith schließlich die Nachfolge von Dettmar als Chefarzt der Urologie am Krankenhaus Lübbecke an. Ein wichtiger Leitsatz war von Anfang an: „Urologie muss nicht wehtun!“ Unangenehmen Untersuchungen kann man so den Schrecken nehmen. Stets sei es sein Ziel gewesen, die Urologie in Lübbecke voranzubringen, OP-Techniken zu verfeinern und auf den neuesten Stand zu bringen. Darin wurde er auch schon von seinem Vorgänger unterstützt. Vor allem die minimalinvasive laparoskopische Chirurgie sei ein Meilenstein gewesen, weil dadurch große OPs ohne große Wunden durchgeführt werden konnten. Mit dem Erwerb der Zusatzbezeichnung „Medikamentöse Tumortherapie“ legte Polith darüber hinaus den Grundstein für eine weitere Verbesserung für die Patienten. Damit konnten in der Lübbecker Urologie Chemotherapien nun auch stationär und ambulant durchgeführt werden. Leitung im Dreierteam „Wir haben ganz viel verändert und geschafft,“ stellt der erfahrene Arzt, der sich die Leitung der Urologie seit 2018 im Dreierteam mit Dr. Peter Kläs und Dr. Stephan Leibelt geteilt hatte, rückblickend fest. „Wenn ich heute bedenke, wie ich einmal angefangen habe. Das ist gar nicht mehr wiederzuerkennen. Wir haben heute eine gute, sehr leistungsfähige Struktur. Die Technik hat sich stetig verbessert, dafür ist aber auch die Zahl der Patienten gewaltig gestiegen. Früher waren viele Eingriffe mit langen Liegezeiten und viel größeren Blutverlusten verbunden.“ Wichtig sei ihm bei aller Geschwindigkeit der geduldige wertschätzende Umgang mit seinen Patienten geblieben. „Wer helfen will, muss erst einmal genau zuhören“, gibt er seinen Kollegen mit auf den Weg. Wenn der nächste große Schritt in „seiner“ Klinik getan wird, wird Dr. Johannes Polith bereits im Ruhestand sein: Das in Lübbecke beheimatete Zentrum für roboterassistierte Chirurgie wird von seinem Nachfolger, Prof. Hansjürgen Piechota, aufgebaut. „Schon vor Jahren unter Dr. Dettmar war die Einführung der robotischen OP-Technik ein Projekt, das wir in Zusammenarbeit mit Minden verfolgt haben. Wenn ich jetzt noch einige Jahre hier gewesen wäre, hätte mich das sehr interessiert. Die roboterassistierte Chirurgie ist ja eigentlich eine weiterentwickelte Laparoskopie – eine klasse Sache.“ Piechota übernimmt leitende Funktion Neben der Leitung des Zentrums für roboterassistierte Chirurgie wird Piechota im neuen Jahr auch die Leitung der Klinik für Urologie, Kinderurologie und operative Uro-Onkologie am Krankenhaus Lübbecke übernehmen. Damit werden die urologischen Kliniken in Minden und Lübbecke unter seiner Leitung zusammengeführt – eine Lösung, mit der Polith sehr einverstanden ist. „Ich kann mir keinen Besseren als ihn vorstellen“, lobt er seinen „Wunschnachfolger“: „Es war schon in der Vergangenheit immer ein reibungsloses Arbeiten mit ihm, und dass Lübbecke seine Eigenständigkeit behalten wird, finde ich auch gut, denn mein Mitstreiter Herr Dr. Kläs wird hier in Lübbecke in Leitungsfunktion bleiben. Wir haben uns in Lübbecke einen guten Ruf aufgebaut: Die Patienten kommen gern hierher. Diesen Ruf wollen wir uns erhalten und das ist in dieser Konstellation möglich.“ (Mühlenkreiskliniken/ms)
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