Wirbelsäulenoperationen können die Denkfähigkeit verbessern24. Januar 2025 Bei einer kognitiven Testung älterer Patienten konnten nach einer Wirbelsäulen-Operation Verbesserungen der Hirnleistung festgestellt werden. (Foto: © Daria Antonenko) UMG Ein Greifswalder Forschungsteam konnte zeigen, dass Wirbelsäulenoperationen nicht nur Alltagsfunktionen wiederherstellen können, sondern auch zu einer Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit führen – sogar bei älteren Menschen. „Es ist die erste Studie, die postoperative kognitive Verbesserungen durch neuronale Netzwerke nachweisen konnte“, betont Dr. Robert Fleischmann, Projektleiter und Geschäftsführender Oberarzt an der Neurologie. Mit speziellen MRT-Aufnahmen des Gehirns vor und nach einer Wirbelsäulen-Operation wurde bei 79 Patienten im Durchschnittsalter von 71 Jahren untersucht, wie gut verschiedene Bereiche des Gehirns zusammenarbeiten. Dabei konzentrierte sich das Forschungsteam auf drei wichtige Netzwerke: das zentrale Exekutivnetzwerk, das Salienznetzwerk und das Ruhenetzwerk (Default Mode Network). „Für die Planung und Ausführung von Aufgaben, für die Bewertung bestimmter Reize oder ganz einfach für das Nachdenken und Innehalten – jedes dieser Netzwerke erfüllt eine spezielle Funktion“, erklärt Fleischmann. Bei den Probanden konnte gezeigt werden, dass diese Netzwerke nach der OP besser zusammenarbeiteten. „Vor allem das Exekutiv- und Salienznetzwerk arbeiteten besser zusammen, je besser auch die Hirnleistung wurde“, berichtet der Neurologe weiter. Besonders eine Verbindung zwischen zwei Bereichen im Gehirn – der Stirnregion und dem Scheitelbereich – sei stärker geworden. Diese Veränderungen standen im Zusammenhang mit besseren Ergebnissen bei Gedächtnis- und Konzentrationstests. Vor allem für ältere Patienten, die oftmals Bedenken haben, sich einer Operation zu unterziehen, seien diese Ergebnisse ermutigend. „Sie zeigen, dass eine OP nicht automatisch die geistige Gesundheit älterer Patienten gefährdet“, betont Fleischmann. „Im Gegenteil: Bei vielen Patienten haben sich die Hirnleistungstests verbessert.“ Für diesen Effekt sei es wichtig, die Operationen mit erfahrenen Chirurgen an das individuelle Risikoprofil der Betroffenen anzupassen. Fleischmann ergänzt, inwiefern diese Eingriffe sogar eine Chance sein können, um geistig fit zu bleiben: „Wir können unsere Studienergebnisse in Zukunft dafür nutzen, um neue Therapien zu entwickeln – zum Beispiel durch gezielte Übungen oder nichtinvasive Stimulationen des Gehirns.“
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