Wissenschaftliche Abbildungen verständlicher machen10. Juli 2025 Abbildung: Helena Jambor Jedes Jahr erscheinen mehr als eine Million Fachartikel – zwei Drittel davon mit statistischen Abbildungen, die nicht immer verständlich, nachvollziehbar und reproduzierbar sind. Eine Checkliste soll Abhilfe schaffen. Dr. Helena Jambor, Molekularbiologin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Graubünden in Chur und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden mit dem NCT/UCC Dresden, hat jetzt die praxisorientierte Checkliste erstellt, die Forschenden hilft, wissenschaftliche Abbildungen verständlich und effektiv zu gestalten. Schnelle Orientierung zur Präsentation von Daten „Genauso wie eine Checkliste Pilotinnen und Piloten beim Abflug hilft nichts zu vergessen, kann diese Checkliste Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern schnell Orientierung zur Präsentation von Daten geben“, erläutert Jambor. „Für mich summiert sich in dieser Veröffentlichung alles, was ich seit vielen Jahren die Studierenden lehre. Diese hatten mich immer wieder nach einem einfachen Leitfaden gefragt. So ist die Checkliste entstanden“. Der Artikel „Checklist for designing and improving the visualization of scientific data“ bietet eine niederschwellige und anwendungsfreundliche Anleitung zur Gestaltung klarer Datenvisualisierungen. Neben einer Auswahl geeigneter statistischer Diagramme enthält die Checkliste Tipps zur Textgestaltung, Farbwahl, Layout und der gezielten Steuerung der Aufmerksamkeit. „Damit möchte ich einen Beitrag zur Verbesserung der wissenschaftlichen Kommunikation leisten“, beschreibt die Wissenschaftlerin ihre Motivation. Seit über zehn Jahren befasst sie sich mittlerweile mit dem Thema Verständlichkeit, Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit von wissenschaftlichen Abbildungen, zuerst am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, später an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Damals existierten weder einheitliche Richtlinien noch Standards zur Veröffentlichung und Reproduzierbarkeit Abbildungen. „Schlechte visuelle Hilfen schaden.“ „Visuelle Hilfsmittel unterstützen uns tagtäglich dabei, Entscheidungen zu treffen“, erläutert Jambor die Notwendigkeit einer Checkliste für Visualisierungen. „Wir navigieren mit Straßenschildern und reagieren mit Emojis. Patientinnen und Patienten geben visuelle Hilfen in oftmals schwierigen Situationen eine Möglichkeit an die Hand, ihre Behandlung besser zu verstehen. Ärzte können mit ihrer Unterstützung verschiedene Daten in Behandlungsentscheidungen integrieren und Forschende Auswirkungen neuer Behandlungen leichter erfassen. Schlechte visuelle Hilfen hingegen schaden. Sie führen zu Fehlinterpretationen von Therapieabläufen oder biomedizinischen Forschungsdaten.“ Erst im November 2024 erhielt Jambor für ihr Projekt „PixelQuality – Best practices for publishing images“ gemeinsam mit Dr. Christopher Schmied (Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, Berlin) den Early Career Einstein Award. Doch nicht nur die Kommunikation zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, auch die Kommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen liegt Jambor am Herzen. Im Januar veröffentlichte sie im Journal of the American Medical Informatics Association eine Studie für visuelle Hilfen zum Verständnis von Behandlungsplänen.
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