Wolffram-Preis 2024 für Kopfschmerzforschung verliehen21. Oktober 2024 Symbolfoto: ©New Africa/stock.adobe.com Anlässlich des Deutschen Schmerzkongresses 2024 in Mannheim wurde jüngst der Wolffram-Preis für Kopfschmerzforschung von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) verliehen. Alle zwei Jahre verleiht die DMKG den Wolffram-Preis für Kopfschmerzforschung. Ein unabhängiges Gremium aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat in diesem Jahr drei Forschende ausgewählt, die mit ihren Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften wichtige Erkenntnisse auf dem Gebiet der Kopfschmerzforschung erbrachten. Der erste Preis, dotiert mit 5000 Euro, geht an die Assistenzärztin Berit Höfer vom Universitätsklinikum Dresden, wo sie ihre Promotion in der Arbeitsgruppe Kopfschmerz absolviert hat. Die von ihr eingereichte Arbeit „Children and adolescents with primary headaches exhibit altered sensory profiles – a multi-modal investigation“ wurde dieses Jahr in „The Journal of Headache and Pain“ veröffentlicht und befasst sich mit der Wahrnehmung sensorischer Reize bei Kindern und Jugendlichen mit Migräne, Kopfschmerz vom Spannungstyp im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Die Studie vergleicht die Wahrnehmung von mechanischen Reizen, Schmerzreizen und Gerüchen von 103 Kindern und Jugendlichen mit primären Kopfschmerzen mit 69 gesunden Kindern. Junge Patientinnen und Patienten mit Migräne hatten eine niedrigere Schmerzwahrnehmungsschwelle und damit höhere Schmerzempfindlichkeit als Gesunde und als Kinder mit Kopfschmerzen vom Spannungstyp. Darüber hinaus zeigte sich eine gesteigerte Geruchsempfindlichkeit bei Kindern und Jugendlichen mit primären Kopfschmerzen. Die Ergebnisse deuten auf eine erhöhte Gesamtsensibilität für verschiedene Sinnesreize bei Kindern und Jugendlichen mit primären Kopfschmerzen hin. Erkenntnisse der aktuellen Studie bilden eine Basis für weitere Therapieansätze in dieser Altersgruppe. Der zweite Preis, dotiert mit 2500 Euro, geht an die Medizinstudentin im Praktischen Jahr Elisabeth Storch. Storch hat ihre Promotion in der Arbeitsgruppe Kopfschmerz an der Charité Universitätsmedizin Berlin abgeschlossen. Die eingereichte Arbeit „PACAP-38 and Sex Hormones in Women with Migraine: Exploratory Analysis of Cross- Sectional, Matched Cohort Study“ wurde ebenfalls in „The Journal of Headache and Pain“ veröffentlicht. Die Studie untersuchte die Konzentrationen von PACAP-38 im Plasma von insgesamt 60 Frauen mit Migräne und 60 gesunden Frauen unter verschiedenen hormonellen Bedingungen: einem regelmäßigen Menstruationszyklus und der Einnahme eines kombinierten oralen Kontrazeptivums. Die Untersuchung liefert erste explorative Daten, welche auf einen Zusammenhang zwischen Sexualhormonen und PACAP-38 innerhalb der Migränepathophysiologie hinweisen. Damit wird die Notwendigkeit der Berücksichtigung des hormonellen Status bei den zukünftigen Untersuchungen von PACAP-38 bei Frauen mit einer Migräne hervorgehoben. Der dritte Preis, dotiert mit 1000 Euro, geht an Nico Sollmann aus München. Sollmann ist als Neuroradiologe am Universitätsklinikum Ulm sowie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) tätig. Er leitet die Arbeitsgruppe Quantitative Imaging and Neuromodulation in Migraine am Klinikum rechts der Isar. Auch seine eingereichte Arbeit „Headache frequency and neck pain are associated with trapezius muscle T2 in tension-type headache among young adults“ wurde in „The Journal of Headache and Pain“ publiziert. Darin wurden 16 Patienten mit Kopfschmerzen vom Spannungstyp, 12 Patienten mit Kopfschmerzen vom Spannungstyp und Migräne und 22 gesunde Kontrollen mittels Turbo-Spin-Echo-Sequenz zur T2-Kartierung der Muskulatur des M. trapezius untersucht, um mögliche Veränderungen der Nackenmuskulatur mittels MRT-Bildgebung zu objektivieren. Patienten mit Spannungskopfschmerz und Migräne zeigten die höchsten muskulären T2-Werte als Biomarker für myofasziale Beteiligung bei primären Kopfschmerzen und Ausdruck einer neurogenen Inflammation und peripheren Sensitisierung im myofaszialen Gewebe. Diese Erkenntnisse könnten Einsatz in der Phänotypisierung von Patienten und der Therapieevaluation finden.
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