Workshop: Erstmaliger Einsatz von 3-D-Augenlid-Modellen made in Tirol31. März 2025 Die 3D-Augenlidmodelle aus Tirol wurden erstmals für einen Workshop verwendet.foto.©Christof Simon/MUI Die Medizinische Universität Innsbruck teilt mit, dass an der Anatomie der Uni erstmals ein Workshop stattgefunden hat, bei dem naturgetreue 3-D-Augenlid-Modelle aus Tirol eingesetzt wurden. Diese hätten es ermöglicht, Operationstechniken unter realen Bedingungen zu trainieren. Die Modelle entstanden in einem von der Medizin Uni Innsbruck geleiteten Projekt und werden, so heißt es weiter, ausschließlich von den Tiroler Firmen Eyecre.at GmbH und Addion GmbH hergestellt. Darüber hinaus sei das Management Center Innsbruck bei der Planung des Projektes beteiligt gewesen. Der Workshop, LidSUMMIT Tirol 2025, bot praxisnahe Trainings an wissenschaftlichen Körperspenden in der plastischen und rekonstruktiven Augenlidchirurgie an. Zudem kamen auch 3-D-Trainingsmodelle zum Einsatz, die es ermöglicht hätten, Operationstechniken unter realen Bedingungen zu üben und zu optimieren. Die in Tirol hergestellten 3-D-Augenlider sehen nach eigenen Angaben nicht nur täuschend echt aus, sie seien auch in Bezug auf die Haptik so nah am menschlichen Auge wie möglich. Die künstliche Produktion von Augenlidern ermögliche es, bestimmte Erkrankungen, die chirurgisch behandelt werden müssen, künstlich herzustellen. Dazu zählen unter anderem Tumore am Augenlid. Marko Konschake: „Wir in Innsbruck sind hier Vorreiter“ „Gerade im Bereich der Augen ist eine sehr feine und ausgereifte Operationstechnik notwendig. Wir sind froh, dass wir diese jetzt noch besser vermitteln können“, erklärt Marko Konschake, Direktor des Instituts für Klinisch-Funktionelle Anatomie der Medizinischen Universität Innsbruck. „Die Kombination aus wissenschaftlichen Körperspenden und 3D-gedruckten Modellen bietet die perfekte Balance zwischen realistischer anatomischer Erfahrung und nachhaltiger Ausbildung. Dieses Projekt hat das Potenzial, weltweit in der medizinischen Lehre eingesetzt zu werden. Wir in Innsbruck sind hier Vorreiter und das erste anatomische Trainingszentrum, das über eine solche Möglichkeit verfügt.“ An der Entwicklung waren neben den Experten der Medizinischen Universität Innsbruck auch zwei Tiroler Firmen beteiligt, welche die 3-D-Augenlider produzieren. Das in Kematen ansässige Unternehmen Eyecre.at GmbH beschäftigt sich seit mehreren Jahren erfolgreich mit der Entwicklung und Produktion von realitätsnahen künstlichen Augen für Schulungs- und Entwicklungszwecke. Die Firma Addion GmbH ist ein Additive-Manufacturing-Unternehmen und stellt verschiedenste 3-D-gedruckte Objekte her. Meilenstein für die chirurgische Ausbildung mit Förderung des Landes Tirol Das Land Tirol hatte das Projekt mit 116.000 Euro gefördert. In einem nächsten Schritt sollen nun weitere anatomische Strukturen für chirurgische Trainings entwickelt werden. „Tirol setzt mit dieser Innovation neue Maßstäbe in der chirurgischen Ausbildung und Forschung. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und der Tiroler Landesregierung zeigt, wie gezielte Förderung zu medizinischen Fortschritten führen kann. Davon profitieren nicht nur unsere Patientinnen und Patienten, sondern auch Tirol als Standort für innovative Medizintechnik“, berichtet Landesrätin Cornelia Hagele. Auch Rektor Wolfgang Fleischhacker betont die Innovationskraft. „Wir haben mit diesen Modellen die Möglichkeit, bestimmte Erkrankungen realitätsnah darstellen und reproduzieren zu können. Damit erhöhen wir einerseits die Qualität der Lehre und andererseits ist das ein Meilenstein in der chirurgischen Ausbildung.“ LidSUMMIT Tirol 2025: Vermittlung fortschrittlicher chirurgischer Techniken Der Workshop hat vom 27. bis 29. März an der Medizinischen Universität Innsbruck stattgefunden. 30 Mediziner aus dem gesamten DACH-Raum hatten sich angemeldet. Im Rahmen der Fortbildung wurden fortschrittliche chirurgische Techniken, darunter ästhetische und rekonstruktive Verfahren wie beispielsweise die Blepharoplastik gezeigt. Ebenfalls ging es um die schonende Entfernung von überschüssigem Gewebe am Auge, wie beispielsweise ein bösartiges Gewächs oder ein Gerstenkorn. Ein weiterer manchmal notwendiger komplexer Eingriff am Augenlid ist eine sogenannte Lappenplastik. Nach einer Tumorentfernung kann es notwendig sein, auch Gewebe zu entfernen, das zum Funktionserhalt dann wieder ersetzt werden muss. Diese und weitere Techniken sowie Lehrinhalte wurden im Rahmen des interdisziplinären Kurses von Matus Rehak, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie sowie von Anton Schwabegger, interimistischer Direktor der Univ.-Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie der Medizin Uni Innsbruck sowie Marko Konschake, Direktor des Instituts für Klinisch-Funktionelle Anatomie der Medizinischen Universität Innsbruck und deren Teams vermittelt.
Mehr erfahren zu: "Hornhautkorrektur: EMR als Alternative zur LASIK – ohne Laser" Hornhautkorrektur: EMR als Alternative zur LASIK – ohne Laser Mithilfe der LASIK – einer laserunterstützten Operation – kann die Hornhaut neu geformt und die Sehkraft korrigiert werden. Das Verfahren kann jedoch negative Nebenwirkungen haben. Das hat Forscher dazu veranlasst, […]
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "Augenscreening, Haut- und Blutanalyse: dm bietet Gesundheitsdienstleistungen an und erntet Kritik" Augenscreening, Haut- und Blutanalyse: dm bietet Gesundheitsdienstleistungen an und erntet Kritik Augenscreening, KI-gestützte Hautanalyse und ein Online-Hautarzt sowie Blutanalysen – irgendwo zwischen Shampoo, Windeln und Lippenstift. Die Drogeriemarktkette dm testet seit Kurzem in ausgewählten Filialen neue Gesundheitsdienstleistungen. Und stößt damit auf […]