Wundversorgung: Neues PEK-Modell mit Sacchariden und Makromolekülen

Wundheilung
© Henrik Dolle – Adobe Stock

Traditionelle, auf dem Medizinmarkt erhältliche Wundheilungsprodukte fokussieren zumeist ausschließlich auf die Eindämmung des bakteriellen Wachstums um und in der Läsion, wobei die Wiederherstellung des Gewebes häufig vernachlässigt wird; dieser Umstand hat einen signifikanten Einfluss auf die Heilungsrate.

Indische Medizintechnologen haben nun ein Material zur Wundheilung entwickelt, dass sie als höchst vielversprechend ansehen und das sowohl antibakteriell wirkt als auch ein das Gewebe regenerierendes Potential besitzt.

Das Team um Prof. Sharma präparierte einen Polyelektrolytkomplex (PEK) unter Zusatz von Chitosan (CH; natürlich vorkommendes Polyaminosaccharid) und Chondroitinsulfat (CS; ein biologisches Makromolekül), die in Verbindung ein gewebeähnliches Gerüst formen. Das so vorbereitete PEK zeigte ein sehr hohes Aufquell- sowie Durchlässigkeitspotenzial. Es erwies sich bei guter Plasmakompatibilität als nicht hämolytisch mit einem niedrigen Blutgerinnungsindex. Außerdem zeigte das CH-CS PEK eine ­hervorragende antibakterielle Aktivität gegen grampositive wie auch gramnegative Bakterien. Die Untersuchung zur Zellproliferation wies auf eine gute Zytokompatibilität hin; die Zelldichte war im Vergleich zur Kontrolle annähernd ver­vierfacht.

Zusammengefasst, so die Autoren, weise das Modell eine gute Serumkompatibilität, eine hohe antibakterielle Wirkung sowie eine Potenz zur Beschleunigung der Wundheilung auf, letzteres durch die Stimulierung des Fibroblasten-Wachstums, was es zu einem idealen Material für die Wundversorgung macht. (am)