Zahl der Organspenden leicht gestiegen

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Die Zahl der Organspender und der gespendeten Organe ist in diesem Jahr etwas höher als noch 2024, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilt.

Bis Ende Oktober wurden laut DSO in Deutschland 2523 Organe gespendet und anschließend hierzulande oder im Ausland transplantiert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 2391 gespendete Organe. Zugleich wurden in Deutschland 2738 Spenderorgane transplantiert, die in Deutschland oder im Ausland entnommen und über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant vermittelt wurden.

„Die leichte Steigerung der Organspende gegenüber dem Vorjahr ist für die Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass daraus keine fundamentale Wende bei der Organspende abzuleiten ist“, teilte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel, mit. Zudem gebe es erneut deutliche regionale Unterschiede (siehe unten).

In vielen Fällen fehlt die Zustimmung

Rahmel wies darauf hin, dass Organspenden in vielen Fällen aufgrund einer fehlenden Zustimmung von Angehörigen nicht zustande kommen. Diese Entwicklung gebe es bereits seit einigen Jahren. Müssen Angehörige eine Entscheidung zur Organspende treffen, entweder nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen oder nach eigenen Wertvorstellungen, stimmen demnach weniger als 25 Prozent einer Organspende zu. Nur bei 15 Prozent aller möglichen Organspenden liege eine schriftliche Willensbekundung vor.

Bayern

In Bayern sind in diesem Jahr etwas mehr Organe gespendet worden als im Vorjahreszeitraum. Bis Ende Oktober wurden im Freistaat 400 Spenderorgane entnommen und anschließend hierzulande oder im Ausland transplantiert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 395 gespendete Organe. Zugleich wurden 449 Organe an Menschen in Bayern gespendet, die zuvor in Deutschland oder im Ausland entnommen und über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant vermittelt wurden.

Bis Ende Oktober 2024 waren 428 Organe an Menschen im Freistaat gespendet worden. Die Zahl der Organspender in Bayern blieb mit 128 weitgehend konstant (2024: 127). Nach Angaben von Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) warten aktuell mehr als 1000 Menschen in Bayern auf ein Spenderorgan.

Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein

Die Zahl der Organspender und der gespendeten Organe in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2023 liegt sie allerdings auf einem ähnlichen Niveau. Demnach gab es im Zeitraum Januar bis Oktober 2025 in der Region Nord 142 Organspender. Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 129, im Vergleichszeitraum 2023 143. Die Entwicklung ist auch bei der Zahl der gespendeten Organe zu sehen: Die Zahl lag im Zeitraum Januar bis Oktober 2023 bei 460, im Folgejahr sank sie in diesen Monaten auf 416 und stieg in diesem Jahr auf 466.

Der Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigt jedoch: In Bremen und Hamburg sank die Zahl der Organspender seit dem Jahr 2023. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein stieg die Zahl – wenn man den Zeitraum Januar bis Oktober dieses Jahres mit dem von 2023 vergleicht.

Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt warten zurzeit insgesamt 250 Menschen auf ein Spenderorgan. Meist benötigten sie nur ein neues Organ, einzelne Patienten warteten jedoch gleich auf mehrere. In den meisten Fällen (199) benötigten die Männer und Frauen hierzulande und auch in den anderen Bundesländern eine neue Niere. Andere warten den Angaben nach beispielsweise auf ein Herz oder eine Lunge eines verstorbenen Menschen.

Bis Ende Oktober dieses Jahres in Sachsen-Anhalt insgesamt 45 Transplantationen gegeben. In den zwei Jahren zuvor waren es mit 43 Transplantationen 2024 und 41 Transplantationen 2023 ähnlich viele. Die Spenderorgane wurden zuvor in Deutschland oder im Ausland entnommen, hieß es. In der Statistik nicht inbegriffen sind demnach Lebendspenden.

Insgesamt 74 Organe wurden laut der Stiftung bis Ende Oktober in Sachsen-Anhalt entnommen und anschließend bundesweit oder im Ausland transplantiert. Im gleichen Zeitraum wurden hierzulande 27 Menschen gezählt, die Organspender waren. Das waren sieben Personen mehr als im Vorjahr. Auch hier werden keine Lebendspenden erfasst.

Thüringen

In Thüringen warten derzeit 290 Menschen auf Spenderorgane. Zum Stichtag 31. Oktober standen allein 149 Patienten im Freistaat wegen einer dringend benötigten Spenderniere auf der Warteliste. 114 Menschen warteten demnach auf eine Leber und 25 auf ein Herz. Insgesamt erhielten in Thüringen bis Ende Oktober 78 Menschen ein Spenderorgan, das in Deutschland oder im Ausland entnommen wurde (2024: 85).

Zugleich wurden in Thüringen in diesem Jahr bislang mehr Organe gespendet als in den beiden Vorjahren. Von Januar bis Oktober 103 Spenderorgane wurden entnommen und anschließend hierzulande oder im Ausland transplantiert. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 87, im Jahr 2023 bis Oktober waren es 58 gespendete Organe im Freistaat. Als Organspender waren in Thüringen 32 Menschen registriert und damit zwei mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Organspenden nach einem Rückgang 2024 wieder leicht gestiegen. Von Januar bis Ende Oktober
2025 wurden 173 Organe entnommen und transplantiert. Im gleichen Zeitraum 2024 waren es 161, im Jahr davor 260. Die Zahl der Organspender lag in diesem Jahr bei 65 und damit minimal über dem Vorjahreswert (64).

In Berlin seien bis Ende Oktober 27 Organspender registriert worden, in Brandenburg 18 und in Mecklenburg-Vorpommern 20. Die meisten Organe wurden in der Hauptstadt entnommen –insgesamt 70 -, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 58 und Brandenburg mit 45.
Bei den Transplantationen, also den durchgeführten Organübertragungen, zählte die DSO in der Region Nordost insgesamt 201 Eingriffe (2024: 198). In Berlin fanden 182 Transplantationen statt, in Mecklenburg-Vorpommern 19. In Brandenburg selbst gibt es kein Transplantationszentrum.

Trotz der leicht gestiegenen Zahlen bleibt die Zahl der Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, hoch. Zum Stichtag 31. Oktober 2025 standen in Berlin 437 Patienten auf den Wartelisten, in Brandenburg 347 und in Mecklenburg-Vorpommern 200. Besonders häufig werden Spendernieren benötigt.

Sachsen

Die Zahl der Organspender und der gespendeten Organe ist in diesem Jahr in Sachsen etwas niedriger als 2024. Bis Ende Oktober wurden im Freistaat 156 Organe gespendet und anschließend hierzulande oder im Ausland transplantiert. 2024 waren es noch 164. Landesweit spendeten in diesem Jahr bislang 54 Menschen nach ihrem Tod ein Organ (2024: 63). Bundesweit waren es bislang 836 Menschen (2024: 789). Insgesamt erhielten in Sachsen 132 Menschen ein Spenderorgan, das in Deutschland oder im Ausland entnommen und über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant vermittelt wurde.