Zahlreiche Auszeichnungen auf dem 105. Deutschen Röntgenkongresses verliehen14. Mai 2024 Symbolbild: © kasto – stock.adobe.com Auch im Rahmen des diesjährigen 105. Deutschen Röntgenkongresses gab es zahlreiche Ehrungen und Preisverleihungen.Den Marie-Curie-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft erhält in diesem Jahr Prof. Dr. Felix Meinel, Professor für Kardiovaskuläre Schnittbildgebung sowie Stellvertretender Direktor und Leitender Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie an der Universitätsmedizin Rostock. Mit dem Marie-Curie-Ring zeichnet die Deutsche Röntgengesellschaft jedes Jahr herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Radiologie aus. In diesem Jahr erhält den Ring Professor Felix Meinel aus Rostock, der auf den Gebieten der kardiovaskulären und thorakalen Bildgebung sowie der präklinisch-experimentellen Radiologie eine herausragende wissenschaftliche Reputation und internationale Sichtbarkeit erworben hat. Professor Meinels Schriftenverzeichnis umfasst derzeit 171 Arbeiten in begutachteten Zeitschriften (davon 49 Originalarbeiten als Erst- oder Letztautor). Viele seiner Publikationen sind in höchst- und hochrangigen Zeitschriften erschienen. DRG verleiht Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis 2024 an PD Dr. Michael Breckwoldt vom Universitätsklinikum Heidelberg Der Radiologe PD Dr. med. Michael Breckwoldt Ph.D ist heute auf dem Präsenzteil des 105. Deutschen Röntgenkongresses in Wiesbaden mit dem Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis 2024 der Deutschen Röntgengesellschaft geehrt worden. PD Dr. Michael Breckwoldt ist Leiter der Sektion Immuno-Imaging und Oberarzt in der Abteilung Neuroradiologie des Universitätsklinikums Heidelberg, und erhielt die Auszeichnung für seine Habilitationsschrift „Experimentelle Untersuchungen der Neuroinflammation mittels neuer optischer und MRT-Techniken“. Breckwoldt gibt in seiner Habilitationsarbeit Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten radiologischer Diagnostik und fokussiert dabei vor allem auf die Magnetresonanztomografie (MRT), die er als „Zugpferd des radiologischen Fortschritts“ sieht. Breckwoldt identifiziert in seiner Arbeit als Hauptvorteil der MRT ihre hohe räumliche Auflösung bei gutem Weichgewebskontrast ohne Anwendung von Röntgenstrahlen. Danach gingen Pathologien mit strukturellen Veränderungen der Gewebearchitektur und biochemischen Zusammensetzung einher, die in der MRT erfasst werden könnten. Gd-haltige Kontrastmittel lieferten zudem Informationen über funktionelle Veränderungen wie etwa Störungen der physiologischen Barriere zwischen Blutgefäßen und dem Hirngewebe. Demgegenüber können Eisenoxidnanopartikel-Kontrastmittel spezifisch in Immunzellen aufgenommen werden, um so zelluläre Veränderungen im Tumormikromilieu und entzündlichen ZNS Erkrankungen darzustellen. Insbesondere hier sieht PD Dr. Breckwoldt großes Potential, um so Immunzelldynamiken visualisieren zu können und damit Imaging Biomarker für das Ansprechen von onkologischen Immuntherapien zu entwickeln. Wie Breckwoldt in seiner Habilitationsschrift darlegt, sei die MRT neben der onkologischen Bildgebung auch in der neurologischen Diagnostik essenziell. Die pathophysiologischen Grundlagen von Erkrankungen, die auf zellulärer und molekularer Ebene ablaufen, können jedoch auch hier bisher nur unzureichend visualisiert werden. Neben Immunzellspezifischen Kontrastmittelen zielt daher PD Dr. Michael Breckwoldt mit seiner Arbeit darauf ab, zelluläre Korrelate der MRT mittels neuer optischer Verfahren zu beschreiben, um so eine „Ground truth“ für die Entwicklung von MRT Signaturen zu erhalten. Zweifache Ehrung: DRG verleiht Alfred-Breit-Preis an Prof. Dr. Julia Schnabel aus München und Prof. Dr. Norbert Hosten aus Greifswald Die Deutsche Röntgengesellschaft hat den Alfred-Breit-Preis in diesem Jahr zweifach verliehen: Ausgezeichnet wurden Prof. Dr. Julia Schnabel von der Technischen Universität München/Helmholtz Munich und Prof. Dr. Norbert Hosten, Leiter des Instituts für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie an der Universitätsmedizin Greifswald. Die Verleihung fand im Rahmen des Präsenzteiles des 105. Deutschen Röntgenkongresses in Wiesbaden statt. Schnabel arbeitet auf dem Gebiet der medizinischen Bildverarbeitung und des maschinellen Lernens. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der intelligenten Bildgebung bis hin zur klinischen Auswertung, inklusive der komplexen Bewegungsmodellierung, Bildrekonstruktion, Qualitätssicherung, Segmentierung und Klassifizierung, angewandt auf multimodale, quantitative und dynamische Bildgebung. Seit 2021 ist Julia Schnabel Professorin für Computational Imaging and AI in Medicine an der Technischen Universität München TUM (Liesel Beckmann Distinguished Professorship), und Institutsleiterin am Helmholtz Zentrum München (Helmholtz Distinguished Professorship). Seit 2015 ist sie auch Professorin für Computational Imaging am King’s College London. Professorin Schnabel ist vielfach ausgezeichnet worden. Hosten hat die Ganzkörper-Magnetresonanztomografie in die „SHIP-Studie“ der Universität Greifswald implementiert. Die „Study of Health in Pomerania“ ist eine bevölkerungsbezogene epidemiologische Untersuchung. Sie hat das Ziel, Häufigkeiten und Verteilungen von potenziellen Risikofaktoren unterschiedlicher Erkrankungen in der Region Vorpommern repräsentativ zu erfassen. Diese Studie mit den Arbeiten von Professor Hosten in der MR-Bildgebung der Teilnehmenden waren ein Grundstein für den Aufbau der NAKO-Gesundheitsstudie. Auch an der „Nationalen Kohorte“ war Professor Hosten über viele Jahre kritisch beteiligt. Mit den nun für die wissenschaftliche Nutzung verfügbaren Ganzkörper-MRT-Daten werden Erkenntnisse gewonnen, die zu erheblichen Fortschritten in der Krebstherapie beigetragen haben und dies auch künftig tun werden. Damit ist durch Professor Hostens Arbeit ein erkennbarer diagnostischer Fortschritt in der Krebstherapie erreicht worden. Deutsche Röntgengesellschaft verleiht Walter-Friedrich-Preis an PD Dr. med. Keno Bressem von der Technischen Universität München Die Deutsche Röntgengesellschaft hat PD Dr. med. Keno Bressem für drei seiner Arbeiten mit dem Walter-Friedrich-Preis geehrt. Die Titel der prämierten Arbeiten lauten: „Highly accurate classification of chest radiographic reports using a deep learning natural language model pre-trained on 3.8 million text reports“ „medBERT.de: A comprehensive German BERT model for the medical domain“ „Leveraging GPT-4 for Post Hoc Transformation of Free-text Radiology Reports into Structured Reporting: A Multilingual Feasibility Study“. Die Schwerpunkte von PD Dr. Keno Bressems wissenschaftlichen Arbeiten liegen an der Schnittstelle zwischen Radiologie und Künstlicher Intelligenz (KI). PD Dr. Bressem hat sich intensiv mit der Entwicklung und Anwendung von KI-Methoden in der Radiologie beschäftigt, um die Grenzen der diagnostischen Bildgebung zu erweitern und die Effizienz und Genauigkeit der medizinischen Bildanalyse zu erhöhen. Derzeit liegt ein besonderer Fokus seiner Arbeit auf Deep Learning und Natural Language Processing (NLP) in der Radiologie. DRG verleiht Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preise und den Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Innovationspreis Ein Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis wurde in diesem Jahr an Dorina Petersen aus Eldena in Mecklenburg-Vorpommern und Alex Riemer aus Mönchengladbach für ihre Verdienste um die Weiterentwicklung des Berufes der Medizinischen Technolog:innen für Radiologie MRT verliehen. Zu den Verdiensten der beiden gehören umfangreiche Tätigkeiten als Dozentin und Dozent in Ausbildungs- und Fortbildungsveranstaltungen für MTR sowie als Fachbuchautorin und -autor zahlreicher Publikationen zu Themen rund um den Beruf der MTR und ihre fachliche sowie gerätetechnische Expertise. Alex Riemer ist zudem Gründer und Leiter der Alex Riemer Online Akademie. Einen dritten Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis erhielt Dr. med. Holger Gößmann, stellvertretender Direktor und Leiter der interventionellen Radiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Er wurde für seinen großen Einsatz für die Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie MTRs vor allem im Bereich der Angiographie und interventionellen Radiologie ausgezeichnet. Einen weiteren Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis verlieh die Deutsche Röntgengesellschaft Dr. med. Theresa Mokry, Vorstandsmitglied der AG Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft und Geschäftsführende Oberärztin in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Uniklinikums Heidelberg sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Krebsforschungszentrum. Ausgezeichnet wurde Dr. Mokry für ihr großes Engagement in der Fort- und Weiterbildung insbesondere im Bereich der gynäkologischen Radiologie. Mit dem fünften Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Preis 2024 wurde Prof. Dr. med. Sönke Langner von ENRADIA Greifswald ausgezeichnet. Professor Langner erhielt die Auszeichnung für seine Verdienste rund um die Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildung besonders im Bereich der diagnostischen und Interventionellen Neuroradiologie. Zudem ist Professor Langner Mentor im Mentoring Programm European Society of Head and Neck Radiology. Den Eugenie-und-Felix-Wachsmann-Innovationspreis erhielten in diesem Jahr zwei Personen: Prof. Dr. med. Marcus Katoh vom Helios Klinikum Krefeld und Prof. Dr. med. Philipp Paprottka vom Klinikum rechts der Isar der TU München. Professor Katoh ist Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie DeGIR, Professor Paprottka der aktuelle Präsident der Fachgesellschaft. Professor Katoh und Professor Paprottka wurde der Preis für ihr großes Engagement und die fortwährende innovative Entwicklung der „Simulator-Kurse“ zur Ausbildung und Fortbildung von Radiologinnen und Radiologen im Bereich der interventionellen Radiologie verliehen. DRG verleiht Hermann-Rieder-Medaille an Professorin Katharina Fischbach aus Magdeburg und PD Dr. Sebastian Reinartz aus Düsseldorf Mit der Hermann-Rieder-Medaille ausgezeichnet wurden Professorin Katharina Fischbach und PD Dr. Sebastian Reinartz für die Initiierung, den Aufbau und die Weiterentwicklung des radiologischen Lehrmodells InstaRAD. InstaRAD zeigt, wie virtuelle Lehrmodelle in der Radiologie erfolgreich umgesetzt werden können. Unterstützung bei der Entwicklung von InstaRAD haben die beiden Projektleitenden Professorin Katharina Fischbach und PD Dr. Sebastian Reinartz von der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) erhalten. Mit Hilfe des InstaRAD-Konzeptes können komplexe Kompetenzen zu User-diktierten Zeiten abgerufen und in übersichtlichen Einheiten sukzessive gelernt werden. 2022 wurden darauf basierend und mit Unterstützung der DRG sowie bundesweit tätiger, hochengagierter Rednerinnen und Redner, dem InstaRAD-Team, die beiden rein virtuellen Qualifikationskurse „InstaRAD Q1 Herz-CT“ und „InstaRAD Q1 Herz-MRT“ produziert. Zu betonen ist darüber hinaus, dass mit dem Lehrformat InstaRAD die von der DRG ins Leben gerufene Zertifizierungsoffensive Herzbildgebung wesentlich unterstützt wird. So sollen radiologische Fachkompetenzen auf dem Gebiet der Herzbildgebung flächendeckend noch weiter gestärkt werden. Fischbach ist Oberärztin an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin in Magdeburg. Reinartz ist Leitender Arzt für kardiovaskuläre Bildgebung am Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie des Klinikums der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf.
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