Zenker-Divertikel: Vergleich von Operationsmethoden4. Dezember 2017 Foto: ©m. letschert/fotolia.com Eine aktuelle Studie hat verschiedene Therapieformen für das Zenker-Divertikel verglichen. Ergebnis: Die mikroendoskopische CO2-Laser-gestützte Therapie (MEDCO2) ist den anderen untersuchten Methoden überlegen. Otolaryngologen der Universität Kiel haben in einer aktuell publizierten, retrospektiven Kohortenstudie den Stellenwert der MEDCO2 des Zenker-Divertikels unterstrichen, indem sie die Behandlungsergebnisse einer größeren Anzahl von Patienten der Kieler HNO-Abteilung untersuchten. Eine Gesamtzahl von 227 Patienten mit Zenker-Divertikel wurden mittels MEDCO2 therapiert und die Behandlungsergebnisse mit publizierten Ergebnissen nach offener Chirurgie bzw. endoskopischer, Staple-assistierter Ösophagodivertikulostomie (ESED) verglichen. Die Untersuchung der Daten konzentrierte sich auf die präoperative Symptomatik, das perioperative Management, Morbidität, Mortalität und Langzeitergebnisse. Die Autoren kommen hinsichtlich der MEDCO2-Methode zu folgenden Resultaten: Durchschnittliche Operationsdauer: 25 Minuten Morbidität: 4,7 % Mortalität: 0 % Mediastinitis: 0,9 % Krankenhausaufenthalt: 7 Tage Abhängigkeit von Ernährungssonde: 4 Tage Rezidivrate: 6,1 % Erhöhung der Körpertemperatur auf über 38 Grad bzw. 39 Grad (am Tag nach dem Eingriff): 36,7 % bzw. 12,2 Exzellente Langzeitergebnisse zur Funktionalität Im Vergleich zur offenen chirurgischen Operation und zur Staple-assistierten Ösophagodivertikulostomie in der Therapie des Zenker-Divertikels erweist sich die MEDCO2-Methode nach Dafürhalten der Autoren als überlegen, besonders was die exzellenten Langzeitergebnisse zur Funktionalität sowie die niedrige Morbidität und Mortalität betrifft. Die kurze Operationsdauer qualifiziert demnach die MEDCO2-Methode als besonders geeignet für die charakteristische Patientenkohorte mit Zenker-Divertikel, nämlich ältere Patienten. Die offene Chirurgie solle eher auf Fälle begrenzt werden, bei denen ein endoskopischer Behandlungsansatz aufgrund der Lokalisation des Divertikels nicht möglich oder nur schwer durchführbar ist. Obwohl es sich bei der Mediastenitis um eine schwerwiegende Komplikation mit geringer Inzidenz handelt, sollte nach Empfehlung der Autoren frühzeitig eine CT-gestützte Diagnose getroffen werden und eine entsprechende Therapie, falls nötig eine Thorakotomie, eingeleitet werden. (am) Quelle: Hoffmann et al. Clin Otolaryngol. 2017 Jun;42(3):592-596.
Mehr erfahren zu: "KI-Modelle für Medikamentenentwicklung versagen bei der Physik" KI-Modelle für Medikamentenentwicklung versagen bei der Physik KI-Programme können die Entwicklung von Medikamenten unterstützen, indem sie die Wechselwirkung von Proteinen mit kleinen Molekülen vorhersagen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass diese Programme nur Muster auswendig lernen, statt physikalische […]
Mehr erfahren zu: "Zi errechnet relative Effizienzvorteile in der vertragsärztlichen Versorgung" Zi errechnet relative Effizienzvorteile in der vertragsärztlichen Versorgung Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) sieht die vertragsärztlichen Praxen gegenüber den Krankenhäusern weiterhin durch die Politik benachteiligt. Aktuell begründet das Zi seine Ansicht durch Berechnungen der „technischen Effizienz“, […]
Mehr erfahren zu: "E-Patientenakten füllen sich – und sorgen für Verwirrung" E-Patientenakten füllen sich – und sorgen für Verwirrung Befunde, Laborwerte und andere Gesundheitsdaten: Versicherte können sie digital parat haben, denn seit einem Monat müssen medizinische Einrichtungen sie in die E-Akte laden. Für so manchen Patienten halten die Einträge […]