Zentrum für kathetergestützte Herzklappeneingriffe: DHZC zieht positive Bilanz13. August 2025 In der klinikübergreifenden Einheit des DHZC, dem „Structural Heart Interventions Program“ (SHIP), sind alle modernen Verfahren der katheterbasierten Herzklappentherapie zentral gebündelt. (Foto: ©DHZC/Paff) Zum einjährigen Bestehen des europaweit größten Zentrums für katheterbasierte Herzklappenbehandlungen zieht das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) eine erfolgreiche Bilanz. Vor einem Jahr wurde mit dem „Structural Heart Interventions Program“ (SHIP) eine neue, fach- und berufsgruppenübergreifende Versorgungseinheit für kathetergestützte Herzklappeneingriffe etabliert. Heute zählt das DHZC zu den größten interdisziplinären Klappenzentren Europas, mit hervorragenden Bewertungen durch unabhängige Qualitätssicherungsinstitutionen. Herzklappenerkrankungen können in vielen Fällen heute kathetergestützt behandelt werden – ohne dass dafür eine Operation am offenen Herzen notwendig ist. Um Patienten die individuell bestmögliche Therapie zu ermöglichen, hat das DHZC mit SHIP eine klinikübergreifende Einheit geschaffen, in der alle modernen Verfahren der katheterbasierten Herzklappentherapie zentral gebündelt sind. An den Patientnen orientiert – nicht an Klinikstrukturen SHIP steht für eine am Krankheitsbild orientierte Versorgung von Patienten mit Herzklappenerkrankungen – unabhängig von der klinischen Herkunft der beteiligten Teams. Fachärzte aus Herzchirurgie, Kardiologie, Anästhesie, Pflegefachpersonen, Koordinatoren, Funktionsdienste und Bildgebungseinheiten arbeiten hier integriert und patientenbezogen zusammen. SHIP wird geleitet von Prof. Henryk Dreger, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum, und PD Dr. Axel Unbehaun, Herzchirurg und Oberarzt an der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. In das SHIP sind die drei kardiologischen Kliniken des DHZC, die Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie die Klinik für Kardioanästhesie und Intensivmedizin sowie die Teams der kardialen Bildgebung eingebunden.Die SHIP-Ambulanz ergänzt das Programm um eine zentrale Anlaufstelle für Erstvorstellungen, Indikationsprüfungen, prästationäre Betreuung, Anästhesieaufklärung und Nachsorge. Patienten werden hier in einem multiprofessionellen Team koordiniert und umfassend betreut. Weltweite Spitzenstellung in der TAVI-Versorgung Die SHIP-Teams führen jährlich über 1500 katheterbasierte Herzklappeneingriffe durch, davon mehr als 1300 TAVI, also katheterbasierte Eingriffe zum Ersatz der Aortenklappe (Transcatheter Aortic Valve Implantation). Damit zählt das Zentrum zu den größten TAVI-Zentren weltweit. Seit dem Start des TAVI-Programms im Jahr 2008 wurden am heutigen DHZC über 13.000 Behandlungen vorgenommen.Darüber hinaus bietet SHIP auch alle modernen Verfahren zur Behandlung von Mitral- und Trikuspidalklappenerkrankungen an – von der segelbasierten Rekonstruktion („Clipping“) bis zum vollständigen kathetergestützten Klappenersatz. Auch Studienteilnahmen mit innovativen Techniken werden aktiv angeboten. Bestnoten für Qualität und Sicherheit Die SHIP-Behandlungsqualität wird regelmäßig von unabhängigen Institutionen bewertet. So vergibt der AOK-Gesundheitsnavigator dem DHZC hinsichtlich medizinischer Qualität, Patientensicherheit und Erfahrung die Höchstnote – drei grüne Bäumchen. Auch der Qualitätsreport des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) bescheinigt dem DHZC beste Ergebnisse: keine Auffälligkeiten bei Sterblichkeit oder Komplikationen, sehr niedrige Revisionsraten und eine hohe Prozessqualität bei der Planung und Durchführung von Eingriffen. Im Vergleich mit anderen deutschen Herzzentren gehört das DHZC im IQTIG-Report seit Jahren zur absoluten Spitzengruppe. Forschung und Pflegeentwicklung im Fokus SHIP soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden – mit neuen Schwerpunkten in der Versorgungsforschung, der Entwicklung spezialisierter Pflegekonzepte (z. B. ERAI Nurses – Enhanced Recovery After Intervention) sowie der strukturellen Etablierung spezialisierter Physician Assistants in der katheterbasierten Herzklappentherapie.„Mit SHIP haben wir eine zukunftsfähige, interdisziplinäre Struktur geschaffen, die klinisch, pflegerisch und wissenschaftlich Maßstäbe setzt“, sagt Prof. Dr. med. Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des DHZC. „Mein Dank gilt allen Kolleg:innen, die diesen Weg mitgegangen sind.“
Mehr erfahren zu: "Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen" Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen Menschen, die keinen guten Zugang zu Nahrungsmitteln haben oder sozial isoliert sind, entwickeln nach einer Operation mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit chronische Schmerzen. Das geht aus neuen Forschungsergebnissen hervor, die auf […]
Mehr erfahren zu: "NSTE-ACS: Neue Risikoeinstufung auf Basis Künstlicher Intelligenz" NSTE-ACS: Neue Risikoeinstufung auf Basis Künstlicher Intelligenz Mithilfe Künstlicher Intelligenz entwickelten Forscher den GRACE-Score zur Abschätzung des Risikos von Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Hebung (NSTE-ACS) weiter. Damit lässt sich die Behandlung offenbar gezielter steuern.
Mehr erfahren zu: "Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket" Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket Um Beitragserhöhungen zu vermeiden, soll eine Kostenbremse für die Zahlungen an die Krankenhäuser kommen. Die Kliniken können laut Bundesgesundheitsministerium aber trotz des Entlastungspakets für die Krankenkassen mit Mehreinnahmen in 2026 […]