Zirkulierende hämatopoetische Stammzellen im Verlauf des Lebens: Referenzmodell entwickelt

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Mit zunehmendem Alter kommt es zu Abweichungen der menschlichen Blutwerte vom Normalbereich, die den Übergang von Gesundheit zu Krankheit begleiten. Hämatopoietische Stamm- und Progenitorzellen (HSPCs) liefern ein Leben lang Output mehrerer Zell-Linien. Doch wie genau variieren sie bei gesunden Menschen im Alterungsprozess?

Wissenschaftler um Dr. Nili Furer vom Weizmann Institute of Science in Rehovot nahmen sich dieser Frage an. Zu diesem Zweck führten sie ein HSPC-Referenzmodell ein, das Einzelzell-RNA-Profiling von zirkulierenden CD34+ HSPCs von 148 gesunden Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts verwendet.

Altersbedingte myeloische Tendenz bei Männern beobachtet

Auf diese Weise konnten Furer und ihre Kollegen die physiologische Zusammensetzung zirkulierender HSPC charakterisieren und zeigen, dass bei älteren Männern eine altersbedingte myeloische Tendenz vorherrscht. Außerdem definierten sie altersbedingte Transkriptionssignaturen in lymphatischen Vorläufer­zellen.

Darüber hinaus demonstrierten die Autoren das Potenzial dieser Ressource, die Diagnose des Myelodysplastischen Syndroms (MDS) aus peripherem Blut ohne Knochenmarkprobe zu erleichtern und Patien­tengruppen mit MDS und abnormen Frequenzen von Lymphozyten-, Basophilen- oder Granulozyten-Vorläuferzellen zu definieren. (sf)