Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie die Künstliche Intelligenz (und den BvDU)

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz halten immer stärker Einzug in die Arztpraxen. Symbolbild: HNFOTO – stock.adobe.com

Der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) hat sich zu Künstlicher Intelligenz (KI) und Digitalisierung im Gesundheitswesen positioniert. Sein Credo: Vorteile maximieren, Risiken minimieren.

Nach Ansicht des BvDU ermöglicht der Einsatz von KI eine präzisere Diagnostik und personalisierte Therapieansätze. Durch maschinelles Lernen könnten große Datenmengen aus Bildgebungsverfahren effizient analysiert werden, was die Erkennung von Tumoren wie Prostatakrebs verbessern könnte. Zudem könne KI Unterstützung bei der Vorhersage des Krankheitsverlaufs und der Optimierung von Behandlungsplänen bieten.

„Viele sind davon überzeugt, dass die Lösung für das Problem des Fachkräftemangels in den Praxen KI heißt. Ob Telefonannahme, Terminvergabe oder Arztbrieferstellung: Häufig kann die Technik Ärztinnen und Ärzten in Niederlassung und Klinik bereits aktuell oder in Zukunft helfen“, heißt es in einer aktuellen BvDU-Pressemitteilung.

Doch der Verband sieht auch „gewaltige Herausforderungen“: Die Abhängigkeit von Algorithmen könne zu Fehldiagnosen führen, insbesondere, wenn die zugrundeliegenden Daten unzureichend validiert sind. Durch die Verarbeitung sensibler Patientendaten würden Fragen zu Datenschutz und Ethik aufgeworfen. Zudem hat der BvDU wirtschaftliche Bedenken: Die Integration von KI-Systemen in den klinischen Alltag sei mit hohen Kosten verbunden und erfordere umfangreiche Schulungen für das medizinische Personal. „Noch kaum absehbar ist der energetische Ressourcenverbrauch durch KI-Leistungen für die Zukunft. Bereits jetzt erreicht er in unserer Betrachtung einen viel zu hohen Umfang“, so BvDU-Präsident Dr. Axel Belusa.

Nach BvDU-Überzeugung steht bereits jetzt fest, dass KI-Lösungen Einzug in deutsche Kliniken und Praxen halten. „Insgesamt bietet die KI in der Urologie großes Potenzial, die Qualität der Versorgung zu steigern, doch müssen technische, ethische und praktische Aspekte abgewogen werden“, so der BvDU-Vorstand. Der Verband setze sich in allen entscheidenden Gremien dafür ein, eine verantwortungsvolle Implementierung zu erzielen, um die Vorteile zu maximieren und die Risiken zu minimieren.

(ms/BIERMANN)