Zum Weltkatzentag: Warum Fensterstürze unbedingt zu vermeiden sind – und wie8. August 2025 (Symbolbild) Foto: © Anna – stock.adobe.com Ein Beitrag der Vetmeduni Wien informiert über die Folgen, die ein Fenstersturz für die von Natur aus sehr geschickten, aber auch äußerst neugierigen Samtpfoten haben kann und wie man Balkone und Fenster sichert, damit es nicht zum Absturz kommt. Katzen werden landläufig sieben Leben nachgesagt, doch dieser Mythos evoziert irrige Annahmen bezüglich ihrer tatsächlichen Überlebensfähigkeiten. So kann ein Sturz aus dem Fenster oder vom Balkon bei den Tieren je nach Höhe und Untergrund, auf dem sie landen, zu schwerwiegenden, teils fatalen Verletzungen führen. Die Veterinärmedizinische Universität klärt über die häufigsten Folgen solcher Abstürze auf. Bei bis zu 90 Prozent der Tiere treten Verletzungen im Brustkorb auf, wie etwa ein Pneumothorax durch Verletzungen der Lunge mit Austritt von Luft in den Brustkorb, Lungenquetschungen, Lungenblutungen und Rippenbrüche. Bei bis zu 66 Prozent kommt es zu Verletzungen im Gesichtsbereich, inklusive Kiefer- und Zahnfrakturen. Etwa 50 Prozent ziehen sich Knochenbrüche im Bereich der Extremitäten und des Beckens zu. Bei Frakturen des Beckens kann es zu zusätzlichen Verletzungen von Organen, Blutgefäßen und Nerven im Beckenbereich kommen: Z. B. zum Platzen der Harnblase (Harnblasenruptur) und Verletzungen des Colons (Dickdarm). Außerdem kann es durch Verletzungen großer Blutgefäße zu einem hohen Blutverlust kommen. Häufig werden auch die Nerven, die für die Funktion der Hinterbeine und des aktiven Harn- und Kotabsatzes unerlässlich sind, in Mitleidenschaft gezogen. Oft langwierige Behandlung von Sturzopfern Je nach Art der Verletzungen ist ein mehrwöchiger stationärer Aufenthalt notwendig. Trotz sofortiger Behandlungsmaßnahmen kann es, je nach Verletzungen, zu einer Verschlechterung des Zustands bis zum Tod kommen. Bauchtraumata wie Harnleiterabrisse, Blutungen in der Bauchhöhle oder Milzrisse können bei ausbleibender Behandlung innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen. Prellungen des Rückenmarks und Wirbelbrüche: Je nach Lokalisation entlang der Wirbelsäule sind Lähmungen aller Extremitäten oder der Hinterbeine möglich. Eine Genesung kann bis zu sechs Monate dauern, dabei ist der Grad der zurückbleibenden nervalen Ausfälle nicht vorherzusehen. Im schlimmsten Fall ist eine Genesung nicht möglich. Selbst bei zu Beginn stabilem Zustand kann die Katze innerhalb von 48 Stunden schwere Atemprobleme und bis zu 72 Stunden nach dem Sturz neurologische Symptome entwickeln. Daher wird die Untersuchung durch die/den Tierärztin/Tierarzt so bald als möglich nach dem Sturz dringend empfohlen – unabhängig von der Einschätzung durch den Besitzer. Lebensgefahr gekipptes Fenster Beim Versuch, durch ein gekipptes Fenster zu klettern, können die Tiere „steckenbleiben“. Befreiungsversuche führen meist zum Abrutschen im Fensterspalt nach unten, sodass die Katze sich nicht mehr selbst aus der Situation befreien kann. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit unbemerkt, kann dies gravierende Folgen für das Tier haben. Demzufolge stellen gekippte Fenster keine Option dar, wenn Katzen im Haushalt leben oder sie müssen mithilfe spezieller Einrichtungen gesichert werden. Beim sogenannten „Kippfenstersyndrom“ kann es u. a. zu Einklemmungen zwischen der letzten Rippe und dem Becken kommen, sowie zum Einklemmen einzelner Hintergliedmaßen, was eine Lähmung der betroffenen Hinterbeine zur Folge haben kann, ausgelöst durch Minderdurchblutung auf Grund von Quetschung großer Gefäße und/oder direkte Schädigung der Nerven. Tür- und Fenstersicherungen als Schutz Fenster Generell sollte Volierendraht oder ein drahtverstärktes Netz (Katzennetz) zum Einsatz kommen. Ein Fliegengitter allein ist keine ausreichende Absturzsicherung, da es meist nur mit leichten Klebe-Klettstreifen angebracht ist und von der Katze leicht beschädigt werden kann. Balkon Idealerweise einen ganzen Rahmen anfertigen, den man entweder anschrauben, einklemmen oder kippsicher aufstellen kann. Das Netz entweder mit Haken oder Kabelbindern am Rahmen fixieren. Alternativen: Fertige Systeme aus dem Fachhandel, individuelle Lösungen von spezialisierten Firmen anfertigen lassen. Loggia In den Ecken feststellbare Teleskopstangen (ideal mit Gummifüßen) oder Latten anbringen (klemmen, schrauben, spannen oder am Geländer mit Kabelbindern/Schrauben fixieren) und daran ein Netz befestigen (mit Haken/Kabelbindern befestigen). Das Netz sollte auch an den oberen und unteren Rändern an Querverbindungen befestigt werden, damit die Katze es nicht unter- oder übersteigen kann. Außerdem empfehlenswert ein Beitrag zur aktuellen Lage in Deutschlands Tierheimen: Geliebt aber vernachlässigt: Eine realistische Sicht auf das Lieblingshaustier Katze – Biermann Medizin Ebenfalls auf der Homepage der Vetmeduni Wien zu finden ist folgender Beitrag: Vetmeduni : Aus der Praxis: Wenn Katzen hoch hinaus wollen
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