Zurück in Bonn: Pfau leitet Professur für Retinologie und erbliche Netzhauterkrankungen27. August 2025 Seit August leitet Maximilian Pfau die W3-Professur für Retinologie und erbliche Netzhauterkrankungen an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn. Foto: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / R. Müller Prof. Maximilian Pfau leitet seit August die W3-Professur der Universität Bonn für Retinologie und erbliche Netzhauterkrankungen an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Mit innovativen Sehfunktionstests und KI-gestützten Analysen hochauflösender Netzhautbilder will er Erkrankungen wie die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) frühzeitig erkennen und so Erblindungen im Alter wirksam vorbeugen. Nach beruflichen Stationen in den USA und zuletzt am Universitätsspital Basel, Schweiz, kehrt Pfau nach sechs Jahren an die Augenklinik des UKB zurück. „Mit seiner internationalen klinischen Erfahrung und exzellenten wissenschaftlichen Expertise stärkt er das augenheilkundliche Exzellenzzentrum in Bonn und optimiert die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Makula- und Netzhauterkrankungen“, betont das UKB. Allein in Deutschland sind etwa sieben Millionen Menschen von Frühstadien der AMD betroffen, rund 500.000 von einer Spätform – der häufigsten Ursache für zentralen Sehverlust in Industrieländern. „Angesichts des demografischen Wandels wird AMD-bedingter Sehverlust weiter zunehmen. Früherkennung und Prävention sind deshalb entscheidend“, erklärt Pfau. Erbliche Netzhauterkrankungen, ein weiteres Spezialgebiet, sind zudem die häufigste Ursache für Erblindungen im jüngeren Alter. Hochsensitive Sehtests und neue Bildgebungs-Biomarker Pfau, so das UKB, entwickele hochsensitive Sehtests und neue Bildgebungs-Biomarker, um AMD und erbliche Netzhauterkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und den Krankheitsverlauf präzise zu überwachen. Dazu gehörten beispielsweise spezialisierte Gesichtsfeldtests, die gezielt jene Netzhautareale messen, in denen die Erkrankung fortschreitet, sowie ein neuartiges Verfahren zur Dunkeladaptationsmessung. Letzteres ermögliche erstmals eine ortsaufgelöste Erfassung der Anpassungsfähigkeit des Auges an Dunkelheit direkt im Bereich des schärfsten Sehens. Ein weiterer Fokus liegt nach Angaben des Klinikums auf funktionellen Testverfahren für erbliche Netzhauterkrankungen – essenziell für künftige Therapiestudien, einschließlich Gentherapie, die direkt an den molekularen Ursachen ansetzen. Seine medizinische Ausbildung absolvierte Pfau als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er auch im Fach Biochemie promovierte. Nach seiner Facharztausbildung an der Augenklinik des UKB forschte er an der Stanford University und am National Eye Institute (NEI) in den USA. Zuletzt leitete er am Universitätsspital Basel die Sektion für seltene Netzhauterkrankungen und arbeitete bei Hoffmann-La Roche an der Entwicklung innovativer Medikamente. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Helmholtz-Forschungspreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft und der Ophthalmologica Lecture 2023 der Europäischen Gesellschaft der Netzhautspezialisten. Parameter für die AMD-Prävention „Mit Maximilian Pfau gewinnen wir einen international ausgewiesenen Experten mit umfassender Erfahrung in der Entwicklung von Therapien und KI-Anwendungen für Makula- und Netzhauterkrankungen“, unterstreicht Prof. Frank Holz, Direktor der Augenklinik des UKB, der sich über die Verstärkung freut. „Während in der Herz-Kreislauf-Medizin zahlreiche Parameter wie Blutdruck oder Blutzucker zur Verfügung stehen, um präventiv zu handeln, fehlen vergleichbare Messgrößen für die AMD. Hier müssen wir dringend aufholen, um vermeidbare Erblindung zu verhindern.“
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