Zwei Fliegen mit einer Klappe: Entzündung gehemmt, Knochenheilung gefördert

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Ein Forschungsteam des Deutschen Zentrums für Immuntherapie am Universitätsklinikum Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) konnte zeigen, dass Januskinase-Hemmer nicht nur Entzündung hemmen, sondern auch die Knochenheilung fördern – ein bislang unerreichtes Therapieziel.

Laut Angaben der FAU stehen damit neue Therapiemöglichkeiten für Rheumatoide Arthritis (RA) und Osteoporose in Aussicht.

Die Januskinase – nach dem zweiköpfigen römischen Gott Janus benannt, da diese aus zwei Teilen besteht – ist ein Enzym, welches in Immunzellen sitzt und die Wirkung entzündungsfördernder Botenstoffe vermittelt.

Das Forschungsteam bestehend aus Susanne Adam, Axel Hueber und Silke Frey konnte nun zeigen, dass Hemmer der Januskinase neben ihrer Wirkung auf die Entzündung auch einen sehr starken Effekt auf die Knochenheilung aufweisen. Dabei stimulieren Januskinase-Hemmer die Osteoblasten, Knochensubstanz zu produzieren. Dies führt dazu, dass sich bestehende Knochenschäden bei PatientInnen mit RA zurückbilden.

Da Januskinase-Hemmer bereits für die Behandlung der RA zugelassen sind, haben diese Erkenntnisse unmittelbare Auswirkungen für PatientInnen. Darüber hinaus könnten Januskinase-Hemmer auch positive Auswirkungen auf Osteoporose haben, die gerade bei PatientInnen mit entzündlichen Erkrankungen sehr häufig vorkommt. Hierzu gibt es bereits erste Hinweise in laufenden Untersuchungen von Dr. Arnd Kleyer, Medizinische Klinik 3, der die Osteoporose-hemmende Wirkung von Januskinase-Hemmern in einer größeren Gruppe von RA-Betroffenen erforscht.

Originalarbeit:
Adam S, Simon N, Steffen U et al. JAK inhibition increases bone mass in steady-state conditions and ameliorates pathological bone loss by stimulating osteoblast function. Sci Transl Med 2020 Feb 12;12(530):pii:eaay4447.
doi: 10.1126/scitranslmed.aay4447.