Zystische Nierenkrankheit: Neuer Mechanismus identifiziert

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Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben einen neuen Mechanismus identifiziert, der die Wirksamkeit des Enzyms mTORC1 einschränkt.

Dieses Enzym wiederum wird mit der Entstehung der zystischen Nierenerkrankung, einer meist erblich bedingten Erkrankung der Nieren in Verbindung gebracht; sie gilt als eine der Hauptursachen des chronischen Nierenversagens.

Die Forschenden unter Leitung von Prof. Florian Grahammer und Prof. Tobias Huber aus der III. Medizinischen Klinik des UKE fanden heraus, dass die selektive Inaktivierung der Kinase mTORC1 in den Nierentubuluszellen die Nierenfunktion und das Gesamtüberleben verbessert. Das Fortschreiten des Zystenwachstums wurde allerdings nur verzögert, nicht aufgehalten. In einer weiteren Analyse identifizierten die Forschenden mTORC2 als einen alternativen Signalweg für das weiter stattfindende Zystenwachstum, wobei die Kinase CDK4/6 den Haupttreiber für diesen Signalweg darstellt. Die anschließende Hemmung von CDK4/6 mit dem Wirkstoff Palbociclib führte zu einem weiteren deutlichen Rückgang des Zystenwachstums.

Zu den Autoren der Studie zählen Florian Grahammer, Bernhard Dumoulin, Ramila E. Gulieva, Hui Wu, Yaoxian Xu, Nurgazy Sulaimanov, Frederic Arnold, Lukas Sandner, Tomke Cordts, Abhijeet Todkar, Pierre Moulin, Wilfried Reichardt, Victor G. Puelles, Rafael Kramann, Benjamin S. Freedman, Hauke Busch, Melanie Boerries, Gerd Walz und Tobias B. Huber. Die Ergebnisse ihrer Studie haben die Wissenschaftler im Fachmagazin „Kidney International“ veröffentlicht.