Adenotonsillektomie führt nicht zu unerwünschter Gewichtszunahme18. Dezember 2024 Foto: © Aleksandr – stock.adobe.com Eine Adenotonsillektomie führt bei Kindern mit leichten obstruktiven schlafbezogenen Atmungsstörungen nicht zu einer unerwünschten Gewichtszunahme. Das geht aus einer Studie in der Fachzeitschrift „JAMA Otolaryngology-Head & Neck Surgery“ hervor. Die Pediatric Adenotonsillectomy Trial for Snoring (PATS) umfasste 458 Kinder mit leichter schlafbezogener Atmungsstörung, die nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt wurden: Kinder der einen Gruppe unterzogen sich einer Adenotonsillektomie, die anderen erhielten eine abwartende Beobachtung mit unterstützender Behandlung. Die Gesamtergebnisse der PATS-Studie zeigten, dass die Adenotonsillektomie nicht zu einer statistisch signifikanten Verbesserung der primären neurologischen Entwicklungsergebnisse führte, wohl aber zu einer Verbesserung bestimmter sekundärer Ergebnisse, wie Symptomen, Blutdruck und Lebensqualität. Die nun publizierten Daten aus der Studie dienten dazu, die Hypothese zu überprüfen, dass der Eingriff mit einer unerwünschten Gewichtszunahme als potenzieller Nebenwirkung einhergeht. „Viele Jahre lang ging man davon aus, dass eine Tonsillektomie bei Kindern zu einer Gewichtszunahme führt – eine Annahme, die auf früheren Studien mit wenig Kontrolldaten beruhte“, erklärte Erin Kirkham, pädiatrische HNO-Ärztin am C.S. Mott Children’s Hospital der U-M und Hauptautorin der Studie. „Es hat sich gezeigt, dass übergewichtige Kinder im Laufe der Zeit mehr Gewicht zunehmen, unabhängig davon, ob sie wegen Schlafapnoe operiert wurden oder nicht. Zuvor sahen wir eine natürliche Entwicklung der Gewichtszunahme – die ohnehin eintreten würde – und schrieben sie der Operation zu.“ Zusammenhang zwischen Gewicht und schlafbezogenen Atmungsstörungen Bei Kindern mit Übergewicht ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Symptome einer schlafbezogenen Atmungsstörung entwickeln, größer als bei anderen Kindern. Außerdem können untergewichtige Patienten, die aufgrund ihrer schlafbezogenen Atmungsstörung nicht gedeihen, nach einer Adenotonsillektomie eine erwünschte Gewichtszunahme erfahren. Die Forscher glauben, dass eine solche „nachholende“ Gewichtszunahme bei Kindern in früheren Studien zu dem Eindruck beigetragen hat, dass Adenotonsillektomien eine unerwünschte Gewichtszunahme verursachen könnten. Ursache hierfür war den Forschenden zufolge, dass untergewichtige Kinder in Gruppen mit normalgewichtigen und übergewichtigen Kindern eingeteilt wurden, wodurch der Eindruck entstand, dass die Gruppe als Ganzes nach der Operation an Gewicht zunahm. Eine frühere Arbeit desselben Forscherteams, für die es Daten aus einer anderen randomisierten Studie mit Kindern mit obstruktiver Schlafapnoe ausgewertet hatte, kam ebenfalls zu dem Schluss, dass eine Adenotonsillektomie kein unabhängiger Risikofaktor für eine postoperative unerwünschte Gewichtszunahme ist, Für die PATS-Studie definierten die Forscher unerwünschte Gewichtszunahme auf zwei Arten: untergewichtige oder normalgewichtige Kinder, die nach zwölf Monaten übergewichtig wurden, und bereits übergewichtige Kinder, die im gleichen Zeitraum weiter zunahmen. Eine unerwünschte Gewichtszunahme trat nach zwölf Monaten in 32 Prozent der Fälle in der Adenotonsillektomie-Gruppe (120 Kinder) auf, gegenüber 27 Prozent in der Gruppe der abwartenden Patienten (101 Kinder). Eine Regressionsanalyse ergab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Adenotonsillektomie und unerwünschter Gewichtszunahme.
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