Adipositas-Krise verantwortlich für mehr Fettlebererkrankungen bei jungen Erwachsenen16. Januar 2020 Foto: © New Africa/Adobe Stock Jeder fünfte junge Brite leidet an einer Steatose, und einer von 40 weist bereits eine Leberfibrose auf. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Die Untersuchung ist nach Angaben der Autoren die erste, die versucht, die Prävalenz von Fettlebererkrankungen und Fibrosen bei jungen gesunden Erwachsenen in Großbritannien zu bestimmen. Die Studie, die von Dr. Kushala Abeysekera und Forschern der Universität Bristol durchgeführt wurde, bezieht sich auf Daten von 4021 Teilnehmern der Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC), auch bekannt unter dem Namen „Children of the 90s“. Die in Bristol ansässigen Teilnehmer der Gesundheitsstudie, die zuvor als Teenager mittels Ultraschall auf eine nicht alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) untersucht worden waren, wurden im Rahmen der Studie „ALSPAC Focus @ 24+ Clinic“ zur Untersuchung mittels transienter Elastographie gebeten. Die Forscher untersuchten zunächst die Teilnehmer, die angaben, nicht in gesundheitsschädlichem Ausmaß Alkohol zu konsumieren. Die Studienautoren stellten fest, dass jeder fünfte Proband an einer NAFLD litt. Bei der Ausweitung der Daten auf alle Teilnehmer beobachteten sie erneut, dass mehr als 20 Prozent Hinweise auf Fettleber zeigten und einer von 40 bereits eine Fibrose entwickelt hatte. Dabei hatten diejenigen Teilnehmer, die sowohl eine Fettleber aufwiesen als auch in einem gesundheitsschädlichen Ausmaß Alkohol konsumierten, das größte Risiko für eine Leberfibrose besaßen. Im Vergleich dazu zeigten 2,5 Prozent der Teilnehmer im Alter von 17 Jahren eine mäßige bis schwere Fettlebererkrankung, während diese Zahl im Alter von 24 Jahren auf 13 Prozent angestiegen war. Abeysekera, Ehrendozent an der Bristol Medical School: Population Health Sciences, erklärt: „Die Daten aus ‚Children of the 90s‘ haben die potenzielle Bedeutung der Lebergesundheit für junge Erwachsene deutlich gemacht. Diese Altersgruppe ist für Mediziner immer noch ein blinder Fleck, da sie normalerweise als ‚gesund‘ angesehen wird, die man selten untersucht. Wenn man die Adipositas-Epidemie und der Alkoholmissbrauch nicht auf nationaler Ebene bekämpft, werden möglicherweise immer mehr Patienten mit Lebererkrankungen im Endstadium und in früheren Altersstufen auftreten.“ „Es muss betont werden, dass wir zwar festgestellt haben, dass 20 Prozent der Kohorte eine Fettlebererkrankung hatten, dass aber nur ein geringer Prozentsatz der Personen im weiteren Verlauf eine Leberzirrhose entwickeln und die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer gesund bleiben wird – vorausgesetzt, sie ernähren sich sorgsam und treiben ausreichend Sport“, ergänzt der Mediziner. „Die nächsten Schritte werden darin bestehen, genauer zu untersuchen, wie Umwelt- und genetische Faktoren dazu führen können, dass Menschen früher im Leben eine nicht akoholische Fettlebererkrankung entwickeln.“
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei" Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei US-Forschende haben herausgefunden, dass der Schlüssel für den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in einem Enzym liegt, das am Recycling unerwünschter Proteine beteiligt ist.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]