Adipositas wird vor allem vererbt7. August 2025 Dass Kinder adipöser Eltern oft selbst adipös werden, liegt an den Genen. (Foto: © Kletr – stock.adobe.com) Die Gene der Mutter spielen eine größere Rolle als die des Vaters, wenn es darum geht, ob Kinder übergewichtig werden. Das zeigt eine Studie unter der Leitung von Liam Wright vom University College London, Großbritannien, und Kollegen in „PLOS Genetics“. Kinder mit Adipositas haben oft adipöse Eltern, die Ursache für diesen Trend ist bislang aber unklar. So können Kinder Gene von ihren Eltern erben, die ihr Risiko für Adipositas erhöhen, oder sie können durch die Bedingungen im Mutterleib oder durch die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ihrer Eltern geprägt werden. In der Studie untersuchten die Forscher die Auswirkungen der elterlichen Genetik der Eltern auf das Gewicht und die Ernährung ihrer Kinder. Hierfür analysierten sie den Body-Mass-Index (BMI) sowie die Ernährungs- und Genetikdaten von mehr als 2500 Mutter-Vater-Kind-Triaden. Ihr Fokus richtete sich dabei auf Gene der Eltern, die mit Fettleibigkeit in Verbindung stehen – sowohl solche, die direkt an die Kinder weitergegeben wurden, als auch solche, die zwar nicht vererbt wurden, aber indirekt das Gewicht beeinflussen können, indem sie das Umfeld des Kindes prägen (sogenannter Genetic Nurture Effect). BMI der Mutter besonders einflussreich Auf diese weise fanden sie heraus, dass der BMI der Mütter und Väter zwar durchweg mit dem BMI der Kinder korrelierte, dieser Trend jedoch größtenteils durch Gene erklärt werden konnte, die die Kinder direkt geerbt hatten. Indirekte Effekte von Genen der Mutter auf den BMI waren nur während der Pubertät der Kinder in geringem Ausmaß feststellbar. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der BMI der Mutter besonders wichtig für den BMI des Kindes sein könnte, sowohl aufgrund der Auswirkungen der Gene, die Kinder direkt erben, als auch indirekt durch „genetic nuture“. Väter hatten hingegen, abgesehen von den direkt vererbten Genen, nur einen geringen Einfluss auf den BMI ihrer Kinder. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass Analysen, die die vererbten Gene nicht berücksichtigen, wahrscheinlich zu falschen Schätzungen des Einflusses der Eltern auf das Gewicht ihrer Kinder führen. Die Autoren fügen hinzu: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Gewicht der Mutter das Gewicht ihrer Kinder beeinflussen könnte. Maßnahmen zur Reduzierung von Fettleibigkeit könnten generationenübergreifende Vorteile haben.“ (BIERMANN/ej)
Mehr erfahren zu: "Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt" Genetische Schwachstelle bei Synovialsarkomen erkannt Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der Einsatz eines kleinen Moleküls als Blocker zur Hemmung des SUMO2-Proteins eine erfolgreiche Strategie gegen Synovialsarkome sein könnte.
Mehr erfahren zu: "Typ-1-Diabetes: Gutes Aufwachsen geht nur zusammen und auf Augenhöhe" Typ-1-Diabetes: Gutes Aufwachsen geht nur zusammen und auf Augenhöhe Die Social-Media-Kampagne #SagEsLaut startet ihre dritte Aktion im Jahr 2025: „Kinder und Jugendliche mit Diabetes“. Wie wachsen Kinder mit Typ-1-Diabetes gut auf und wie wachsen Eltern mit ihnen mit? Zwei […]
Mehr erfahren zu: "Streeck warnt vor leichter Zugänglichkeit von Drogen" Streeck warnt vor leichter Zugänglichkeit von Drogen „Per Taxi ins Jugendzimmer“: Der Bundesdrogenbeauftragte sieht die leichte Verfügbarkeit von Rauschgift als große Gefahr. Eine Droge bereitet ihm besonders große Sorgen.