Adolf-Kußmaul-Preis 2021 für Freiburger Hepatitis-Forscherin

Maike Hofmann (Foto: © Klaus Polkowski)

Für ihre Forschung an erschöpften Immunzellen erhält Dr. Maike Hofmann vom Universitätsklinikum Freiburg den diesjährigen Adolf-Kußmaul-Preis der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie.

Tagungspräsident Prof. Thomas Seufferlein überreichte Hofmann, Arbeitsgruppenleiterin in der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg, die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung virtuell anlässlich der Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie am 25. Juni. Hofmann wurde für ihre Forschungsarbeiten über die Rolle spezieller Immunzellen – virusspezifischen CD8+ T-Zellen – bei der chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion.

Diese Zellen sind für die Bekämpfung des Virus von entscheidender Bedeutung. Bei Betroffenen einer chronischen Infektion sind sie in ihren antiviralen Eigenschaften eingeschränkt – ein Phänomen, das als T-Zellerschöpfung bezeichnet wird. In ihrer preisgekrönten Arbeit, die kürzlich in „Nature Immunology“ publiziert wurde, konnte Hofmann zeigen, dass auch nach einer erfolgreichen antiviralen Therapie die virusspezifischen CD8+ T-Zellen eine molekulare Narbe aufweisen und nicht mehr voll funktionsfähig werden. Dieses Ergebnis ist von hoher Relevanz, da dieses grundlegende immunologische Phänomen einer molekularen Narbe von Immunzellen bei auf anderen Virusinfektionen, aber auch Tumorerkrankungen angenommen werden kann.

Hofmann wird von dem Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm für Frauen gefördert, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg unterstützt wird. Darüber hinaus ist sie Teilprojektleiterin in drei Sonderforschungsbereichen in Freiburg (TRR 179 Virushepatitis, SFB 1160 IMPATH und SFB OncoEscape).

Der Preis, der seit 1991 jährlich anlässlich der Tagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie vergeben wird, ist nach dem Gastroenterologen Adolf Kußmaul (1822–1902) benannt und wird von der Falk Foundation in Freiburg gestiftet.