Akute Gastroenteritiden bei Kindern: Probiotika helfen nicht4. Dezember 2018 Foto: © kwanchaichaiudom/Fotolia Probiotika werden häufig zur Behandlung akuter Gastroenteritiden bei Kindern eingesetzt. Neue Forschungsergebnisse zeige aber nun, dass bei einem solchen Vorgehen keine signifikanten Unterschiede zu einem Placebo zu erkennen sind. Diese Erkenntnis stammt aus einer großen doppelblinden randomisiert-kontrollierten Untersuchung, die an zehn pädiatrischen Notfallabteilungen in den USA durchgeführt wurde. „Diese Studie liefert die bis heute belastbarste Evidenz dafür, dass der Einsatz von Probiotika die Outcomes bei einer kindlichen akuten Gastroenteritits nicht verbessert – und stellt damit die aktuellen Empfehlungen infrage“, sagt Studienautorin Dr. Elizabeth Powell, Spezialistin für pädiatrische Notfallmedizin am Lurie Children´s Hospital und Professorin für Pädiatrie an der Northwestern University Feinberg School of Medicine. “Die Empfehlungen für den Einsatz von Probiotika bei diesen Patienten basierten auf älteren Metaanalysen, die nahelegten, dass Probiotika nützlich sein könnten. Die darin eingeschlossenen Studien hatten jedoch signifikante Mängel. Unser strenges Studiendesign und unsere Ergebnisse erfordern eine Neubewertung in der Praxis.“ Akute Gastroenteritiden – charakterisiert durch Diarrhoe, Erbrechen und Bauchschmerzen – sind für rund 1,7 Millionen Patientenbesuche in Notfallambulanzen und mehr als 70.000 stationäre Aufnahmen jährlich in den Vereinigten Staaten aus. Bei Kindern unter fünf Jahren sind akute Gastroenteritiden die zweithäufigste Todesursache weltweit. In die aktuelle Studie wurden 943 Kinder im Alter von drei Monate bis vier Jahre eingeschlossen. Zwei Wochen nach einem Besuch in der Notfallambulanz aufgrund einer akuten Gastroenteritis ging es Kindern, die fünf Tage lang Probiotika (Lactobacillus rhamnosus) erhalten hatten, nicht besser als denjenigen in der Placebo-Gruppe. Beurteilt wurden dabei die Schwere der Erkrankung, Dauer und Häufigkeit der Diarrhoe oder des Erbrechens, Fehlzeiten in der Tagesbetreuung und die Rate, mit der innerhalb des betroffenen Haushaltes die Infektion übertragen wurde.
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