Anaerobe Bakterien im Mikrobiom scheinen Kinder vor Allergien zu schützen5. Dezember 2024 Kinder, die mit Haustieren oder auf Bauernhöfen aufwachsen, entwickeln möglicherweise deshalb seltener Allergien, weil sich ihr Darmmikrobiom mit mehr anaeroben Kommensalen entwickelt. Darauf deutet eine kleine Kohortenstudie hin. (Foto: © nuzza11 – stock.adobe.com) Kinder, die auf Bauernhöfen oder mit Haustieren aufwachsen, haben ein geringeres Risiko, eine Allergie zu entwickeln. Einer aktuellen Studie zufolge hängt dies möglicherweise mit der Entwicklung ihrer Darmmikrobiota während des Säuglingsalters zusammen. Für die Studie hatten schwedische Wissenschaftler Stuhlproben von Kindern aus der FARMFLORA-Geburtskohorte (n=65) analysiert, von denen 28 (43 %) in einem Milchviehbetrieb aufwuchsen und 40 (62 %) Haustiere hatten. Die Stuhlproben waren in Abständen von drei Tagen bis zum Alter von 18 Monaten genommen worden. Die Analyse der Proben umfasste die Charakterisierung verschiedener typischer anaerober und fakultativ anaerober Bakterien, wobei die Besiedlungsrate und die Populationszahlen der Bakteriengruppen auf Gattungs- oder Artniveau bestimmt wurden. Die Allergie wurde im Alter von drei und acht Jahren von erfahrenen Kinderärzten diagnostiziert. Mithilfe verallgemeinerter Schätzgleichungen ermittelten die Forschenden schließlich Zusammenhänge zwischen dem Wohnsitz auf einem Bauernhof oder dem Besitz von Haustieren, der Entwicklung der Darmmikrobiota und Allergien, wobie sie Anpassungen für wichtige potenzielle Störfaktoren vornahmen. Dabei zeigte sind, dass das Aufwachsen auf einem Bauernhof mit einem höheren Verhältnis von anaeroben zu fakultativen Bakterien in der ersten Lebenswoche, kleineren Escherichia coli-Populationen bei besiedelten Kindern in den ersten Lebensmonaten und einer selteneren Kolonisierung durch Clostridioides difficile im Alter von zwölf Monaten verbunden war. Das Vorhandensein von Haustieren im Haushalt war hingegen mit einer häufigeren Besiedlung durch Bifidobacterium, Lactobacillus und Bacteroides in den ersten Monaten verbunden. Ein höheres Verhältnis von anaeroben zu fakultativ anaeroben Bakterien im Alter von einer Woche, eine frühe Besiedlung mit Bifidobacterium, Lactobacillus und Bacteroides sowie eine geringere Besiedelung durch C. difficile im Alter von vier bis zwölf Monaten korrelierte jeweils negativ mit einer späteren Allergiediagnose. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die niedrigeren Allergieraten bei Kindern, die auf Bauernhöfen oder mit Haustieren aufwachsen, mit der frühen Etablierung typischer anaerober Kommensalen in ihrer Darmmikrobiota zusammenhängen könnten“, erklärten die Autoren. Es seien jedoch weitere Studien erforderlich, um diese Beobachtungen in dieser kleinen Geburtskohortenstudie zu validieren.
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