Appendizitis: Ersttherapie mit Antibiotika scheint sofortiger Operation nicht unterlegen

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In einer großen US-amerikanischen Studie konnten mehr als 70 Prozent aller Patienten mit einer Appendizitis, die nach Randomisierung nur Antibiotika erhielten, letztendlich eine Operation vermeiden.

Antibiotika sind möglicherweise eine gute Wahl für einige, aber nicht alle Patienten mit einer Appendizitis. Dies geht aus den Ergebnissen einer kürzlich im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten CODA-Studie (Comparing Outcomes of antibiotic Drugs and Appendectomy) hervor.

„Ungefähr drei von zehn Patienten in der Antibiotikagruppe wurden innerhalb von 90 Tagen einer Blinddarmentfernung unterzogen“, berichtet Dr. David Flum, von der University of Washington School of Medicine, einer der Hauptautoren. „Jede Behandlung hatte Vor- und Nachteile, und die Patienten werden diese aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften, Bedenken und Ansichten unterschiedlich bewerten.“

CODA ist laut den Autoren die größte klinische randomisierte Studie zur Appendizitistherapie. In 14 US-Bundesstaaten stimmten 1552 Patienten mit Blinddarmentzündung der Teilnahme an der CODA-Studie zu. Nach Randomisierung erhielten sie zuerst Antibiotika oder unterzogen sich sofort einer Appendektomie.

Fast die Hälfte der Patienten in der Antibiotika-Gruppe wurde aus der Notaufnahme entlassen und konnte einen Krankenhausaufenthalt für ihre Erstbehandlung vermeiden. Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus insgesamt aber war in beiden Gruppen ähnlich.

„Patienten, die mit Antibiotika behandelt wurden, kehrten häufiger in die Notaufnahme zurück, hatten jedoch weniger Fehlzeiten am Arbeitsplatz und in der Schule“, berichtet Bonnie Bizzell, Vorsitzende des CODA-Patientenbeirates. „Informationen wie diese können individuell wichtig sein, da Patienten die beste Behandlungsoption für ihre besonderen Umstände in Betracht ziehen. Die CODA-Studie ist wirklich die erste ihrer Art, die diese Maßnahmen für die gemeinsame Entscheidungsfindung bei Appendizitis erfasst.“

„Als wir die Ergebnisse von Personen verglichen, die nur mit Antibiotika behandelt wurden oder sich gleich einer Appendektomie unterzogen, stellten wir fest, dass es Patienten aus beiden Behandlungsgruppen nach 30 Tagen gut ging“, erklärt Dr. David Talan von der David Geffen School of Medicine an der University of California in Los Angeles (USA), ebenfalls Hauptautor der Studie. „In Bezug auf den allgemeinen Gesundheitszustand waren Antibiotika nicht schlechter als eine Operation und ermöglichten es den meisten Menschen, eine Operation kurzfristig zu vermeiden“, erläutert er.

Allerdings schien in der CODA-Studie eine Erstbehandlung mit Antibiotika ein höheres Risiko für die Bildung von Appendikolithen mit sich zu bringen. Dieser Röntgenbefund tritt bei etwa einem Viertel der Patienten mit akuter Appendizitis auf. In der CODA-Studie war er mit mehr Komplikationen und einer Wahrscheinlich von 4:10 für eine Appendektomie innerhalb von 90 Tagen assoziiert.