ASCO 2025: Dreifachtherapie verbessert Überleben bei metastasiertem, mutierten Kolorektalkrebs signifikant5. Juni 2025 Abbildung: © Sebastian Kaulitzki/stock.adobe.com Auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) wurden kürzlich Daten zur Erstlinientherapie mit der Kombination aus Encorafenib/Cetuximab/mFOLFOX6 bei BRAFV600E-mutiertem metastasierten Darmkrebs vorgestellt. Laut den neuen Daten der Phase-III-Studie BREAKWATER verbessert die Dreifachkombination im Vergleich zur Standardbehandlung bei Patienten mit BRAFV600E-mutiertem metastasiertem Darmkrebs das Überleben signifikant. Die Ergebnisse, die neben der Vorstellung beim ASCO 2025 auch im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurden, zeigen ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu Standard-Chemotherapie-basierten Therapien. Das mediane PFS betrug 12,8 Monate mit der Dreifachkombination im Vergleich zu 7,1 Monaten in der Standardbehandlungsgruppe. Das mediane OS wurde mit 30,3 Monaten im Vergleich zu 15,1 Monaten beziffert. Klarer Überlebensvorteil bei gezielter Therapie „Die neuesten Daten der BREAKWATER-Studie bestätigen erneut, dass die gezielte Behandlung der BRAFV600E-Mutation mit Encorafenib, Cetuximab und mFOLFOX6 von vornherein einen klaren Überlebensvorteil gegenüber einer alleinigen Standardchemotherapie bietet“, erklärte Co-Studienleiter Prof. Scott Kopetz, Professor für Gastrointestinale Medizinische Onkologie und Associate Vice President für Translationale Integration am University of Texas MD Anderson Cancer Center (USA). Forschende aus dieser Institution hatten die Untersuchungen geleitet. „Die Kombination reduzierte das Risiko für eine Progression oder für Tod um 47 Prozent und halbierte das Mortalitätsrisiko im Vergleich zur Standardtherapie”, ergänzte der Mediziner und betonte: „Dies stellt eine beispiellose Verbesserung für Patienten mit dieser Mutation dar.“ Laut dem National Cancer Institute in den USA erkranken dortzulande jährlich mehr als 150.000 Menschen an Darmkrebs. BRAF-Mutationen, die bei etwa acht bis zwölf Prozent der Darmkrebsfälle auftreten, sind laut dem MD Anderson Cancer Center mit einem bestimmten molekularen Subtyp assoziiert, der sich durch aggressive Tumorbiologie, eingeschränktes Ansprechen auf Standardchemotherapie und schlechte klinische Ergebnisse auszeichnet: Das mediane OS beträgt typischerweise weniger als zwölf Monate. Die Sicherheitsdaten dieser Studie belegen, dass das Dreifachtherapieschema bei mehr als der Hälfte der Patienten Nebenwirkungen vom Grad 3 oder höher verursachte, die jedoch weitgehend reversibel waren. Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen nach Angaben der Autoren, wie wichtig die routinemäßige Erstellung eines molekularer Profils für die frühzeitige Auswahl einer zielgerichteten Therapie bei Darmkrebspatienten ist. Team erhält Forschungsförderung Das MD Anderson Cancer Center berichtet außerdem, dass ein Forschungsteam unter der Leitung von BREAKWATER-Autor Kopetz eine Förderung in Höhe von 23 Millionen US-Dollar von der Advance Research Projects Agency for Health (einer Abteilung des US-Gesundheitsministeriums) erhalten hat. Damit wollen die Wissenschaftler innovative Forschung zum Verständnis der Veränderungen von Darmkrebs als Reaktion auf eine Behandlung im Laufe der Zeit vorantreiben. Sie werden über einen längeren Zeitraum Gewebe- und Blutproben von Patienten mit metastasiertem Kolorektalkrebs sowie Daten zum Therapieansprechen zu sammeln, um Therapieresistenzen besser zu verstehen und zu bekämpfen. Die BREAKWATER-Studie wurde unter anderem vom Unternehmen Pfizer gefördert.
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